Pokalderby

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Frisch ausgeschlafen ging die Reise mit Ziel Bietigheim gegen 15.30 Uhr wieder los. Ankunft an der Eishalle Ellental war gegen 16.30 Uhr. Der Mannheimer Block füllte sich relativ schnell und die Stimmung war ausgezeichnet. Unsere Jungs wurden wie immer mit Fahnen, Doppelhalter und Gesänge erwartungsvoll empfangen.

Die Cracks zeigten sich erkenntlich, denn sie legten los wie die Feuerwehr und hatten in den ersten 5 Minuten eine Menge an Großchancen – haben es aber wieder einmal nicht gepackt eine der Chancen zu verwerten. So etwas recht sich bekanntermaßen; Bietigheim ging per Powerplaytor in Führung (Eric Long, 9:55). Fortan war das Spiel insgesamt ausgeglichener, da Mannheim den Anfangsschwung verloren hat und die Abwehr nicht die sicherste war, zudem traute sich Bietigheim mehr zu. 19. Minuten war der Bietigheimer Torwart Jason Elliot ehe Vitalji Aab ihn ebenfalls im Powerplay per Nachschuss überwinden konnte.

Der Anfang des zweiten Drittels war dann wieder verheisungsvoll, doch wiederum konnten wir die optische Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Mitte des zweiten Drittels nahmen dann die Nickligkeiten auf beiden Seiten zu. Die Strafbank war mittlerweile so gut gefüllt, dass sogar das Bietigheimer Publikum neidig wurde und sich ebenfalls auf die Strafbank der Mannheimer setzen wollte; jedenfalls kann ich das Verhalten der über das Geländer gebeugten Sitzplatzbesucher nicht anders interpretieren.

Groleau war der erste der unter die Dusche musste, nachdem sein Stock im Gesicht des Gegners Streicheleinheiten verteilte, eine 2+2 hätte es dennoch auch getan.

Die anschließende 3 gegen 5 Situation überstanden die Mannheimer zwar noch, aber die 5 Minuten Strafe war noch nicht zu Ende, als Patrick Vozar in der 37. Minute das 2:1 gelang.

Das dritte Drittel knüpfte nahtlos an das Zweite an. Joseph kassierte eie 2+10 und Podollan war nach seinem Bandencheck (war es wirklich einer, oder der Kopf des Gegners schon auf Halbmast?) als nächster auf der Duschliste von Schiri Vogl.

Unerwartet erzielte Delmore zur Begeisterung des kompletten Mannheimer Blocks in der 50. Minute bei 4 gegen 4 den Ausgleichstreffer – Hoffnung machte sich breit.

Bietigheim wusste im Verlauf des Spiels wie der Hase zu laufen hatte und Schiri Vogl tat ihnen den Gefallen darauf reinzufallen. Immer mal wieder ging der ein oder andere Spieler auf die Strafbank. In der 59. Minute dann das bittere Ende für die Mannheimer – Bietigheim erzielte das 3:2 in Überzahl (Pyka saß auf der Strafbank). Ich konnte es nicht sehen, aber viele berichteten hinterher, dass dem entscheidenden Tor ein Torraumabseits voraus ging.

Fazit:

Es war ein typisches Derby. Erst Sprechchöre und Gesänge, dann hitzige Anfeuerungsrufe und mega Stimmung, die sicherlich auch die Bietigheimer Mannschaft anspornte.

Ein Schiedsrichter der alles andere als unauffällig war und ab dem zweiten Drittel den Überblick verlor und dem Ganzen nicht mehr gewachsen war und daher mehr als eine Schwalbe belohnte.

Aber nichts desto trotz muss man auch sagen, dass die Mannheimer nicht zum ersten Mal mit ihrer Undiszipliniertheit aufgefallen sind und wäre ihre Einstellung und Reaktion auf die Ereignisse während des Spiels (insbesondere die Geschichte mit dem Schiedsrichter) profihafter, hätte bzw. muss man ein solches Pokalspiel gegen eine unterklassige Mannschaft gewinnen – ohne wenn und aber.

Man muss aber auch etwas Positives für den Saisonstart mitnehmen: Die Einstellung der letzten Saison ist weg, es wird gekämpft bis zum Schluß und oftmals hat man in der Vorbereitung einen Rückstand wieder aufgeholt.

Wir werden sehen – spätestens am Freitag.