Bayernliga am Freitag

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

 

ESV Burgau – ERC Lechbruck

 
Ein sehr günstig ersteigerter Schrank schickte Markus und mich an diesem Freitag auf die Autobahn nach München. Die Adler waren spielfrei und wir hatten uns vorher schon ein sehr nettes Spielchen in der Bayernliga rausgesucht. Fürstenfeldbruck sollte zu Hause gegen Schongau ran. Das Ganze sollte nur etwa 10 Kilometer vom abzuholenden Schrank stattfinden.
Ein erneuter Wintereinbruch für diesen Tag wurde vorausgesagt und vielleicht war das der Grund warum wir bis Augsburg ohne Stau durchkamen. Erst ab dort wurde es auf der A8 richtig voll.
Trotzdem trafen wir sehr früh in München ein und konnten den Schrank recht schnell aus dem Obergeschoss runtertragen und im Auto verstauen. Kurz Blick auf die Uhr und die Überlegung wie man die restliche Zeit verbringen könnte oder ob man die Pläne umschmeißt.
Fürstenfeldbruck gegen Schongau wurde gekippt und auch München gegen Schwenningen erhielt nicht den Zuschlag. Wir entschieden uns für ein anderes Spiel in der Bayernliga West.
ESV Burgau gegen den ERC Lechbruck sollte der Eishockeyleckerbissen an diesem Abend werden. Beide Clubs spielen auch in der Bayernliga.
Burgau liegt zwischen Ulm und Augsburg und dürfte den meisten durch den Autohof an der A8 bekannt sein.
Pünktlich kurz vor Spielbeginn trafen wir an der unüberdachten Eisfläche ein. Bei gefühlten -20 Grad führte uns der Weg von der Kasse zu den warmen Getränken. Auch wenn es wirklich bitter kalt war, so muss ich zugeben, dass man als Arena-Besucher einfach nichts mehr gewöhnt ist.
Der Wind pfiff und wir versuchten unsere Zehen am Leben zu halten. Mit uns hatten sich weitere 150 Leute und Fans an diesem schattigen Abend eingefunden. Die Eisbahn ist Burgau ist allerdings auch schon etwas in die Jahre gekommen. Die Holzbande machte zumindest mal nicht den allerneusten Eindruck. Ein paar Stufen auf drei Seiten der Eisbahn machten die Stehränge aus.
Der Tabellenletzte aus Lechbruck war nur mit zwei Sturmreihen angereist und schon zu Beginn des Spiels wurde dem frierenden Fan bewusst wohin die Punkte heute gehen sollten. Sie gingen nirgends hin, sondern blieben in Burgau.
Ohne große Anstrengung durften die Hausherren ein Tor nach dem anderen schießen. Am Ende stand ein völlig verdientes 11:2 auf der Anzeigentafel. Wirklich viel gibt’s von dem Spiel eigentlich nicht zu berichten. Der Kinderpunsch wäre vielleicht noch zu erwähnen, denn der verhinderte, dass wir wie der gute alte Reinhold Messner ein paar Zehen an die sibirische Kälte verloren.
Die Fans verteilten sich übrigens um die ganze Eisfläche und hatten teilweise sogar rot-weißes Merchandising des Clubs an. Auch die ein oder andere Trommel durfte die umliegenden Felder beschallen.
Kurz noch ein paar Eiswürfel in die Landschaft gepinkelt und ab Richtung Heimat. Irgendwann setzte dann auch der versprochene Schnee ein und bei Stuttgart ging es dann über die geschlossene Schneedecke nur mühsam voran. Nichtsdestotrotz waren wir zu einer annehmbaren Zeit in den heimischen Gefilden. Bei manchen Stadien bzw. Eisflächen ist man wirklich froh, wenn man sie dann endlich gesehen hat und nicht mehr wiederkommen muss.