Nicht nur für ein Spiel in die Schweiz... |
Zu
Neunt machten wir uns an diesem Tag auf zu den Eidgenossen. Unser Ziel
war das Derby zwischen den Langnau Tigers und dem SC Bern. Normalerweise
bekommt man die Karten nur übers Internet und dann auch nur innerhalb
der Schweiz. Also schrieb ich die Tigers-Verantwortlichen an und bekomm
postwendend eine erfreute Nachricht. Obwohl man sonst keine Karten
hinterlegt, durften wir uns neun Stück an der Abendkasse abholen. Sehr
Groundhopperfreundlich. Aber
was wäre ein Spiel in der Schweiz ohne ein zweites irgendwo noch
mitzunehmen. Bei der Eisflächendichte ist eigentlich immer irgendwo
noch eins zu holen und auch an diesem Tag hatten wir Glück. Ungefähr
30 km vor Langnau sollte das Derby in Liga 1 (also nach NLA und NLB)
zwischen dem EHC Burgdorf und dem EHC Brandis steigen. Die
Fahrt verlief relativ unspektakulär an diesem Samstag und wir waren in
ca. 3 Stunden in jenem Burgdorf kurz vor Bern. Ein
kleines Schild wies uns den Weg zur Eisbahn. Dort angekommen begrüßten
uns erst mal 20 nette Mädels in sportlicher Kleidung. Wir tippten schon
auf einen Begrüßungstanz, aber wie sich später herausstellte, war es
die Schweizer Eiskunstlauf-Irgendwas-Mannschaft. Man hatte die Durchsage
des „Stadion“-Sprechers nicht so genau verstanden. Lag zum einen an
dem wundervollen Schweizer-Deutsch, zum anderen an der Lautsprecheranlage,
die noch aus der Vorkriegszeit übrig geblieben sein musste. Die Mädels
waren nett anzusehen und später ein guter Pausenfüller. Das
Stadion war eins der älteren Sorte. Kein Dach, aber eine steile Tribüne
auf eine der langen Seiten musste reichen. Die offizielle Zuschauerzahl
wurde mit 235 angegeben. Ein paar Gästefans, oder besser gesagt,
Familienangehörige hatten sich auch aus Hasle-Ruegsau (so der Spielort
des EHC Brandis) eingefunden. Zwischendrin
halt die bekloppten neun Mannheimer, die teilweise neugierig wegen Ihrer
Trikots bestaunt wurden. Obwohl wir kurz nach Spielbeginn kamen und ja für
die Zuschauerverhältnisse eine größere Gruppe darstellten, mussten
wir den vollen Eintrittspreis berappen. Ich meine mich zu erinnern, dass
es feucht fröhliche 10 Franken, also ca. 7 Euro waren. Das
Spiel gehörte zu den Schlechteren und hatte nicht viel Höhepunkte zu
bieten. Bis zur 30. Spielminute passierte gar nichts und erst danach gab
es innerhalb von nicht einmal 30 Sekunden erst die Führung der
Burgdorfer und direkt im Anschluss den Ausgleich. Na super, jetzt war
man soweit wie vorher. Kurz vor der Pause noch der gast mit einem
weiteren Tor, ehe im letzten Drittel wieder ausgeglichen wurde. Die
Partie endete mit einem 4:2 für Burgdorf, das wir aber bereits nicht
mehr erlebten, da das NLA-Spiel weiter oben auf unserer Prioritätenliste
stand. Wir verabschiedeten uns aus Burgdorf und fuhren die restlichen
Kilometer hinauf ins Emmental… |