Nicht nur für ein Spiel in die Schweiz...

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Zu Neunt machten wir uns an diesem Tag auf zu den Eidgenossen. Unser Ziel war das Derby zwischen den Langnau Tigers und dem SC Bern. Normalerweise bekommt man die Karten nur übers Internet und dann auch nur innerhalb der Schweiz. Also schrieb ich die Tigers-Verantwortlichen an und bekomm postwendend eine erfreute Nachricht. Obwohl man sonst keine Karten hinterlegt, durften wir uns neun Stück an der Abendkasse abholen. Sehr Groundhopperfreundlich.

Aber was wäre ein Spiel in der Schweiz ohne ein zweites irgendwo noch mitzunehmen. Bei der Eisflächendichte ist eigentlich immer irgendwo noch eins zu holen und auch an diesem Tag hatten wir Glück. Ungefähr 30 km vor Langnau sollte das Derby in Liga 1 (also nach NLA und NLB) zwischen dem EHC Burgdorf und dem EHC Brandis steigen.

Die Fahrt verlief relativ unspektakulär an diesem Samstag und wir waren in ca. 3 Stunden in jenem Burgdorf kurz vor Bern.

Ein kleines Schild wies uns den Weg zur Eisbahn. Dort angekommen begrüßten uns erst mal 20 nette Mädels in sportlicher Kleidung. Wir tippten schon auf einen Begrüßungstanz, aber wie sich später herausstellte, war es die Schweizer Eiskunstlauf-Irgendwas-Mannschaft. Man hatte die Durchsage des „Stadion“-Sprechers nicht so genau verstanden. Lag zum einen an dem wundervollen Schweizer-Deutsch, zum anderen an der Lautsprecheranlage, die noch aus der Vorkriegszeit übrig geblieben sein musste. Die Mädels waren nett anzusehen und später ein guter Pausenfüller.

Das Stadion war eins der älteren Sorte. Kein Dach, aber eine steile Tribüne auf eine der langen Seiten musste reichen. Die offizielle Zuschauerzahl wurde mit 235 angegeben. Ein paar Gästefans, oder besser gesagt, Familienangehörige hatten sich auch aus Hasle-Ruegsau (so der Spielort des EHC Brandis) eingefunden.

Zwischendrin halt die bekloppten neun Mannheimer, die teilweise neugierig wegen Ihrer Trikots bestaunt wurden. Obwohl wir kurz nach Spielbeginn kamen und ja für die Zuschauerverhältnisse eine größere Gruppe darstellten, mussten wir den vollen Eintrittspreis berappen. Ich meine mich zu erinnern, dass es feucht fröhliche 10 Franken, also ca. 7 Euro waren.

Das Spiel gehörte zu den Schlechteren und hatte nicht viel Höhepunkte zu bieten. Bis zur 30. Spielminute passierte gar nichts und erst danach gab es innerhalb von nicht einmal 30 Sekunden erst die Führung der Burgdorfer und direkt im Anschluss den Ausgleich. Na super, jetzt war man soweit wie vorher. Kurz vor der Pause noch der gast mit einem weiteren Tor, ehe im letzten Drittel wieder ausgeglichen wurde. Die Partie endete mit einem 4:2 für Burgdorf, das wir aber bereits nicht mehr erlebten, da das NLA-Spiel weiter oben auf unserer Prioritätenliste stand. Wir verabschiedeten uns aus Burgdorf und fuhren die restlichen Kilometer hinauf ins Emmental…