Erstes Viertelfinalspiel

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Es gibt zwei Gegner für das Viertelfinale auf die ich gerne verzichtet hätte. Hamburg ist einer davon, denn es war klar, dass nur wenige Fans aus Mannheim die Reise auf sich nehmen würden, da die Hansestadt doch 550 km entfernt liegt und die Saison nicht wirklich auf große Taten unserer „Helden“ hoffen ließ. Die andere Begegnung, dich auf keine Fall wollte, war die gegen Frankfurt. Es ist zwar schön gegen die Lions zu gewinnen und wenn wir ehrlich sind haben diese nach dem Skoda-Cup auch nicht mehr wirklich viel Punkte geholt, aber da die Play-Offs ja immer eigene Gesetze haben, war mir es nicht unrecht an Frankfurt vorbeifahren zu müssen.

Ich konnte mein Bankkonto stöhnen hören, als es hieß Viertelfinale gegen Hamburg und mindestens zwei Auswärtsfahrten, wenn nicht sogar drei oder vier.

Das erste Spiel stand bereits am Mittwoch auf dem Programm. Schnell waren vier Bekloppte gefunden, die sich auf den Weg machten. Der Fahrer hieß Bobby, meine Wenigkeit als Beifahrer und die auf der Rückbank hatten Lusches und der finnische Netzadler Lasse, der zur Zeit in Deutschland auf Besuch war, Platz genommen.

Die Hinfahrt verlief recht ereignislos und von wirklich viel Verkehr konnte man heute auch nicht sprechen. Lediglich Lasse hatte viel Freude daran sich wieder mit dem, für seine Verhältnisse, billigem deutschen Bier anzufreunden. So kannte man auch erahnen, dass Lasse heute einiges an Biervorrat vernichten würde. Ich bedanke mich an dieser Stelle im Namen der Wirtschaft Deutschlands.

Wir kamen recht früh in Hamburg an und machten uns nach dem Erwerb unserer reservierten Tickets erst mal in die Stadiongaststätte in der AOL-Arena auf.

Ich hätte um Geld wetten sollen, als wir die Anzahl der Adler-Fans für den Abend tippten. Tatsächlich kamen meine prognostizierten 23 Adler-Fans, von denen 7 für dieses Spiel aus Mannheim angereist waren Der Rest waren Norddeutsche oder ehemalige Mannheimer. Die Halle war zum wiederholten Male ausverkauft. Offiziell zumindestens. Lediglich der Rest vom Gästeblock und zwei weitere Ränge im Oberrang waren etwas leerer.

Das Spiel war im ersten Drittel noch recht ausgeglichen. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. In der 16. Minute konnten die Freezers durch House den ersten Treffer bejubeln und nur zwei Minuten später noch das 2:0 durch Van Impe.

Klaus Kathans Chance in Unterzahl war die erste gute Chance nach bereits 10 Spielminuten in Abschnitt zwei. Nur wenige Sekunden nach dieser Szene, schoss Fearns in Überzahl das 3:0. Als wir uns schon seelisch auf eine Packung eingestellt hatten, verkürzte Kennedy auf 1:3. Man kann jetzt nicht behaupten, dass der Gästeblock tobte, aber jetzt waren auch mal kurz die 23 Mannheimer Schlachtenbummler zu vernehmen.

In der 49. Spielminute schoss Peacock das 4:1 und knappe vier Minuten später stellte Podollan den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Das hoffen und zittern, als Shulmistra für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging, wurde nicht belohnt. Dave Tomlinson schoss nach bereits drei vorbereiteten Toren das Empty-Net-Goal.
Fazit: Die Mannschaft wirkte überhaupt nicht frisch. Shulmistra schien richtig nervös zu sein. Kennedy und Ullmann waren für mich die besten Akteure im Mannheimer Dress an diesem Abend.

Kurz danach machten wir uns wieder auf den Heimweg in Richtung Süden. Irgendwo bei Hannover lachte uns noch mal ein Rasthof an, auf dem wir fast Lusches vergessen hätten. Während Bobby die Nähe des Tankstellenangestellten aufsuchte, um seinen Geld für das Benzin loszuwerden, hüpfte Lusches von der Rückbank und suchte das örtlich WC auf. Bobby kam wieder zum Auto zurück und fuhr ohne nach hinten zu gucken los. Auf meine Frage, ob wir denn Lusches nicht mitnehmen wollten, gab es einen verdutzen Schulterblick und eine abrupte Bremsung. Gott sei Dank waren wir noch nicht wieder auf der Autobahn.
Lusches: ich bin mir sicher, dass es nicht persönlich gemeint war.