Erstes Viertelfinalspiel |
Es
gibt zwei Gegner für das Viertelfinale auf die ich gerne verzichtet hätte.
Hamburg ist einer davon, denn es war klar, dass nur wenige Fans aus Mannheim die
Reise auf sich nehmen würden, da die Hansestadt doch 550 km entfernt liegt und
die Saison nicht wirklich auf große Taten unserer „Helden“ hoffen ließ.
Die andere Begegnung, dich auf keine Fall wollte, war die gegen Frankfurt. Es
ist zwar schön gegen die Lions zu gewinnen und wenn wir ehrlich sind haben
diese nach dem Skoda-Cup auch nicht mehr wirklich viel Punkte geholt, aber da
die Play-Offs ja immer eigene Gesetze haben, war mir es nicht unrecht an
Frankfurt vorbeifahren zu müssen. Ich
konnte mein Bankkonto stöhnen hören, als es hieß Viertelfinale gegen Hamburg
und mindestens zwei Auswärtsfahrten, wenn nicht sogar drei oder vier. Das
erste Spiel stand bereits am Mittwoch auf dem Programm. Schnell waren vier
Bekloppte gefunden, die sich auf den Weg machten. Der Fahrer hieß Bobby, meine
Wenigkeit als Beifahrer und die auf der Rückbank hatten Lusches und der
finnische Netzadler Lasse, der zur Zeit in Deutschland auf Besuch war, Platz
genommen. Die
Hinfahrt verlief recht ereignislos und von wirklich viel Verkehr konnte man
heute auch nicht sprechen. Lediglich Lasse hatte viel Freude daran sich wieder
mit dem, für seine Verhältnisse, billigem deutschen Bier anzufreunden. So
kannte man auch erahnen, dass Lasse heute einiges an Biervorrat vernichten würde.
Ich bedanke mich an dieser Stelle im Namen der Wirtschaft Deutschlands.
Wir
kamen recht früh in Hamburg an und machten uns nach dem Erwerb unserer
reservierten Tickets erst mal in die Stadiongaststätte in der AOL-Arena auf. Ich
hätte um Geld wetten sollen, als wir die Anzahl der Adler-Fans für den Abend
tippten. Tatsächlich kamen meine prognostizierten 23 Adler-Fans, von denen 7 für
dieses Spiel aus Mannheim angereist waren Der Rest waren Norddeutsche oder
ehemalige Mannheimer. Die Halle war zum wiederholten Male ausverkauft. Offiziell
zumindestens. Lediglich der Rest vom Gästeblock und zwei weitere Ränge im
Oberrang waren etwas leerer. Das
Spiel war im ersten Drittel noch recht ausgeglichen. Torchancen waren auf beiden
Seiten Mangelware. In der 16. Minute konnten die Freezers durch House den ersten
Treffer bejubeln und nur zwei Minuten später noch das 2:0 durch Van Impe. Klaus
Kathans Chance in Unterzahl war die erste gute Chance nach bereits 10
Spielminuten in Abschnitt zwei. Nur wenige Sekunden nach dieser Szene, schoss
Fearns in Überzahl das 3:0. Als wir uns schon seelisch auf eine Packung
eingestellt hatten, verkürzte Kennedy auf 1:3. Man kann jetzt nicht behaupten,
dass der Gästeblock tobte, aber jetzt waren auch mal kurz die 23 Mannheimer
Schlachtenbummler zu vernehmen. In
der 49. Spielminute schoss Peacock das 4:1 und knappe vier Minuten später
stellte Podollan den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Das hoffen und zittern,
als Shulmistra für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging, wurde nicht
belohnt. Dave Tomlinson schoss nach bereits drei vorbereiteten Toren das
Empty-Net-Goal. Kurz
danach machten wir uns wieder auf den Heimweg in Richtung Süden. Irgendwo bei
Hannover lachte uns noch mal ein Rasthof an, auf dem wir fast Lusches vergessen
hätten. Während Bobby die Nähe des Tankstellenangestellten aufsuchte, um
seinen Geld für das Benzin loszuwerden, hüpfte Lusches von der Rückbank und
suchte das örtlich WC auf. Bobby kam wieder zum Auto zurück und fuhr ohne nach
hinten zu gucken los. Auf meine Frage, ob wir denn Lusches nicht mitnehmen
wollten, gab es einen verdutzen Schulterblick und eine abrupte Bremsung. Gott
sei Dank waren wir noch nicht wieder auf der Autobahn. |