Mit Rolf Zuckowski auswärts |
Ein Bericht von Thomas Steinert Um
14.30 Uhr ging es bei Nina in Mannheim ab Richtung Norden. Ein kleiner
Schlenker noch über die Arena, da meine entzückende Beifahrerin noch
was abholen musste und ab auf die Autobahn. Etwas
mehr als 400km standen auf dem Plan und wir hofften, dass Dank der
Ferienzeit auf den Straßen wenig los ist. An Frankfurt vorbei ging es
auf der A5 bis zur Ausfahrt Butzbach an der wir Dani und Thomas noch
einluden. Der
Verkehr war wie erhofft sehr angenehm und somit schossen wir wie eine
Silvesterrakete nach Hannover. Gott sei Dank explodierte mein Auto am
Ende der Fahrt nicht und wir durften kurz vor 18 Uhr den Schriftzug der
TUI-Arena erspähen. Zu diesen Zeitpunkt mehr Mannheimer vor der Halle
als Scorpions-Fans. Aber warum sollte man in Hannover auch früher
kommen? Der Stehplatz-Block ist sehr übersichtlich und die Halle die
erste halbe Stunde sowieso fast dunkel. Dazu gibt es ja überall noch
freie Plätze. Apropos Plätze: Die günstigste Karte kostet in Hannover
17,50 Euro. Da ist man in Mannheim mit seinen 12 Euro einen Stehplatz
wirklich verwöhnt. Vielleicht sollte man sich in der niedersächsischen
Landeshauptstadt darüber mal Gedanken machen, denn so lockt man die
Leute nun wahrlich nicht an. Zudem das Essensangebot zwar sehr vielfältig
ist, aber eben wie in fast jeder Arena auch nicht unbedingt als
preiswert bezeichnet werden kann. Nichtsdestotrotz
mag ich die TUI-Arena eigentlich gerne. Der Eingangsbereich gefällt mir
richtig gut und auch die Großzügigkeit der Gänge überzeugt mich
jedes Mal wieder. Der
Gästeblock befindet sich in U17 und somit hat man neben zahlreichen
Banner-Plätzen auch genug Platz und ist sehr nah am Geschehen dran.
Etwa 130 Mannheimer Schlachtenbumser bevölkerten diesen heute. Was mir
auffiel waren die vielen selbstgestrickten Mützen oder Schals in
unseren Vereinsfarben. Das
Spiel selber sollte ein durchaus interessantes werden und ich hoffte mal
endlich wieder einen Sieg der Adler zu sehen. Bei meinen letzten
Besuchen gab es hier durchweg Niederlagen. Einzig das 3:2 beim Sonderzug
2008 ist noch als Sieg in meinem Hirn hängengeblieben. Gehen
wir ins erste Drittel und es sollte gleich furios losgehen, denn keine
vier Minuten waren gespielt als Plachta einnetzte. Danach ging es hoch
und runter und in der zwölften Minute durfte sich Plachta erneut als
Torschütze feiern lassen. Mit einem Schuss aus einem sehr ungünstigen
Winkel überwand er Dimitri Pätzold im Tor. Der lag da wie ein Marienkäfer
auf dem Rücken und konnte nicht wirklich glauben was da passiert war. Kurz
darauf gab es eine Überzahlsituation für die Adler. Leider wusste Lee
an der blauen Linie kurz nicht wo sich der Puck befand. Das nutze
Hannover und macht sich mit der kleinen schwarzen Hartgummischeibe auf
und davon. Den ersten Schuss konnte Freddy noch halten, den Nachschuss
verwandelte der heranstürmende Skorpion Buzas aber recht mühelos, weil
Freddy noch ein wenig den Pätzold-Käfer imitierte. Direkt
nach diesem Unterzahltreffer tauschte der Scorpions-Chef Krinner den
etwas unsicher wirkenden Pätzold gegen den Kollegen Langmann aus.
Dieser hatte hatte auch gleich alle Hände voll zu tun, denn das
Powerplay der Adler lief ja noch. Lee wollte seinen Fehler wieder gut
machen und zog von der blauen Linie ab. 3:1 für Mannheim. Der
Gästeblock am Toben und danach mit einige Gesängen für Pätzold, dem
nahegelegt wurde, es doch mal mit Minigolf zu probieren. Kurz
vor Ende des Drittels dann sogar noch das 4:1 durch Arendt. Solch ein
Spiel der Adler hätte ich im Leben nicht erwartet, aber man muss natürlich
zugeben, dass Hannover momentan nicht in bester Verfassung ist. In
der Pause durfte ich dann einen alten Bekannten aus Bad Tölz begrüßen,
der sich in der Nähe des Gästeblocks aufhielt. Man traf sich schon zufällig
in Krefeld, Lugano und sonst wo. Der gehört zu der Sorte „richtig
kaputt“ und ist seit Jahren im Eishockey und Fußball als Hopper
unterwegs. Er hat sich vor ein paar Jahren sogar mal Heilig Abend ein
Spiel der vierten Liga in Holland angesehen und dann im Auto übernachtet.
Also wenn ihr denkt ihr seid krank, vergesst es, es gibt immer jemand
der noch kaputter ist als ihr! Zum damaligen Zeitpunkt müsste der schon
auf 500 Hallen und Stadien in beiden Sportarten gekommen sein und da
sind jetzt noch ein paar Jährchen ins Land gezogen. Im
zweiten Drittel dauerte es 25 Sekunden bis sich Herperger auf Seiten der
Scorpions fast die Hände gebrochen hätte um sein Tor zu schießen. Die
Scheibe wurde ganz schön über die Linie gefuddelt und gestochert. Aber
drin ist drin. In der 34. Minute dann das 5:2 durch Magowan. Damit ein
recht ausgeglichenes Drittel, sowohl nach Toren als auch vom
Spielverlauf her. Im
letzten Abschnitt wollten die Scorpions noch mal alles probieren und
konnten sich auch recht gute Chancen erarbeiten, Mannheim aber spielte
seinen Part recht souverän runter. Herperger war im letzten Drittel
erneut der auffälligste Hannoveraner. Erst gab es eine kurze
Auseinandersetzung mit Sifers und sieben Sekunden vor Ende erzielte er
noch den Anschlusstreffer zum 3:5. Wer denkt, dass die Halle auf Grund
des Spiels tot war, der täuscht sich. Insgesamt würde ich die Stimmung
des Heimpublikums als gut bezeichnen, im letzten Drittel drehte sie aber
noch mal richtig auf und sangen bis weit nach Spielende durch. Die
Spieler der Scorpions kamen anschließend noch mal raus um sich bei den
eigenen Fans dafür zu bedanken. Die
Stimmung unseres Blocks würde ich als mittelmäßig beschreiben. Es gab
sicherlich einige laute Momente, auch wenn man bei so vielen
Hannoveraner Trommlern nicht wirklich einschätzen kann wie laut man
eigentlich ist, aber im Großen und Ganzen ist definitiv mehr machbar.
Vor allem bei dem in diesem Fall doch recht gut gefüllten Gästeblock. Auf
direktem Weg ging es dann ab zum Auto und schnurstracks gen Heimat, da
zwei der vier Mitfahrer am nächsten Tag wieder zum Arbeiten antreten
mussten. Daher fiel auch der kurz aufkeimende Gedanke direkt nach Davos
durchzufahren ins Wasser. Die „Best of Rolf Zuckowski“ wurde dann
auch noch mal in den CD-Player geklopft um der einsetzenden Müdigkeit
bei allen Beteiligten entgegen zu wirken. Da war Stimmung im Passat. Einer
kurzen Pause auf dem Rasthof Pfefferhöhe folgte dann nur noch
Verminderung der Passagieranzahl in Butzbach. Gegen 1.30 Uhr hatte uns
die Heimat wieder. Rolf
Zuckowski mit uns und wir gegen Alle! |