Shoppen in Weil am Rhein

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

 
An diesem Tag sollte es für mich eigentlich zu einem Einkaufsbummel nach Weil am Rhein gehen. Nichtsdestotrotz suchte ich mal vorsorglich die Homepages der Schweizer Eishockeyvereine rund um Basel ab, ob man nicht noch irgendwo ein Spielchen mitnehmen könnte. Aber leider tat sich kein Spiel zur passenden Vor- oder Nachmittagszeit auf. Erst als ich meine Suche schon einstellen wollte, schaute ich mal beim EHC Herrischried nach. Der Ort ist im südlichen Schwarzwald beheimatet und dessen 1. Mannschaft spielte früher mal in der Regionalliga von Baden Württemberg mit. Mittlerweile ist man aus verschiedenen Gründen aber in den Spielbetrieb der Schweiz gewechselt.
Mit Freude nahm ich zur Kenntnis, dass um 11 Uhr ein Juniorenspiel gegen den ERC Waldbronn stattfinden sollte.
Nach meiner Rückkehr aus Köln in der vergangenen Nacht blieb nicht viel Schlaf übrig, ehe es auf die A5 Richtung Süden gehen sollte. Der angekündigte Wintereinbruch blieb in der Rheinebene aber aus. In Weil am Rhein ging es dann auf die A98 und weiter per Landstraße an der Schweizer Grenze lang. Bis Herrischried waren es dann noch ein ein paar Kilometer, die es auch nur bergauf ging. Dafür wartete der Zielort auf 900 Metern Höhe in einem winterlichen Zustand und jetzt wusste ich auch wo der Wintereinbruch sich versteckt hatte.
Die Halle war recht schnell gefunden und lag recht idyllisch in der weißen Winterwelt des Südschwarzwalds. Neben der recht netten Stadionkneipe oberhalb der Auswechselbänke gab es noch eine kleine und gemütliche Bar in einer der Ecken. Faire Preise und mit Liebe geschmierte Brötchen warteten dort. Auf jeden Fall erwähnen sollte man noch die Kletterwand in der Halle, die scheinbar vor allem im Sommer genutzt wird. Hatte ich so auch noch nicht gesehen. Aber auch andere Kuriositäten gab es an diesem Mittag noch für mich. Die Mannschaften auf beiden Seiten waren sehr durchmischt. Da war vom 90cm-Grundschul-Zwerg bis zum Juniorenspieler alles dabei. Ich war gespannt wie man das einigermaßen fair gestalten wollte. Es war aber gar nicht so schwer, denn es wurde drei Blöcke unterschiedlicher Altersklassen gebildet. Immer traten die jeweiligen Altersstufen gegeneinander an. Alle 90 Sekunden wurde die Partie unterbrochen. Das hemmte natürlich den Spielfluss ungemein, war aber die fairste aller Lösungen.
Die zwei älteren Altersklassen neutralisierten sich weitesgehenst und die meisten der insgesamt acht Tore fielen bei den ganz Jungen. Spielniveau war ok, wenn auch gleich nicht so, dass es mich vom Hocker riss. Äh, ich stand natürlich am Rande der Bande. Aber wie gesagt, die Unterbrechungen aller 90 Sekunden taten dem Spiel auch nicht wirklich gut. Herrischried siegte recht deutlich mit 6:2 über den ERC Waldbronn.
Die Zuschauer bestanden fast ausschließlich aus Spieler-Eltern, sonstigen Verwandten und Betreuern. Ein paar Anhänger aus Waldbronn hatten auch den Weg gefunden und die Kids auf der kleinen Tribüne schmissen öfter mal eine Sirene an um ihre Mannschaft zu unterstützen. Insgesamt werden es wohl um die 60 Zuschauer gewesen sein.
Kurz nach 13 Uhr ging es dann wieder zurück ins schneebefreite Flachland und nach Weil am Rhein. Leider fand ich dort nicht was ich suchte und begab mich auf die A5 gen Heimat. Die Autobahnsperrung zwischen Freiburg und Karlsruhe nahm ich gelassen. Da sollte heute eine Brücke gesprengt werden und dementsprechend war eine Umleitung eingerichtet worden. Als ich kurz vor der besagten Stelle war und eigentlich eine Alternativroute fahren wollte, wurde im Radio von nicht einmal 2km Stau gesprochen. Also alles über den Haufen geworfen und den kleinen Stau in Kauf genommen. Der war auch nicht das Problem, sondern die ewige Warterei auf der Landstraße. Die Verkehrsführung war gelinde gesagt beschissen und so verlor ich zwei Stunden meiner wertvollen Zeit irgendwo in der Pampa. Mit mir noch einige tausend andere Autofahrer. Dann gab es noch ein wenig fahrerisches Geschick und ein paar Abkürzungen, bevor es wieder auf die A5 zurückging. Ab da dann im Eiltempo nach good old Ladenburg.