Crazy Tour 2003 

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Bereits am Montag starten wir unsere Crazy-Tour durch die Schweiz in Le Sentier. Wir hatten 7 Eishockeyspiele in sechs Tagen in sechs verschiedenen Stadien auf dem Programm stehen. Nachdem wir zum Wochenbeginn sehr attraktives Eishockey gesehen hatten (erst Genf gegen Fribourg und abends noch Bern gegen Lausanne) waren wir gespannt was unsere Adler am nächsten Tag gegen Zürich machen würden.

Wenn ich „wir“ schreibe, dann meine ich Jens und sein Motorrad, Sven, Lusches, Böttcher, Flo, Masha, Karl, seine Nichte Sandra und ich.

Dienstag Morgen ging es nach einem ausreichenden Frühstück wieder zurück in den deutschsprachigen Raum der Schweiz. Über Bern (mit kurzem Halt im Allmend-Stadion des SC Bern), fuhren wir Richtung Thun, um dann ins Emmental abzubiegen. Wenn man schon eine sogenannte Crazy-Tour macht, dann versucht man natürlich noch andere Stadien zumindestens mal gesehen zu haben. Zufällig liegt im Emmental auch der Ort Langnau, der die Heimat von Todd Elick und seinen Tigers ist. Kurz rein in die Halle und festgestellt, dass beim Spiel Langnau gegen Bern, damals im Dezember 2001, irgendwie alles ganz anders aussah.

Schnell noch in den örtlichen Supermarkt, um ordentlich zu speisen. Böttcher kaufte sich ein ganzes Baguette und der Rest mampfte ebenfalls genüsslich vor sich hin. Mittlerweile bekamen wir auch die Nachricht, dass ein roter BMW aus Mannheim bereits angekommen wäre. Die Besatzung setzte sich aus Bobby, Ralle, Michaela, Nina und Sans zusammen.

Gegen 15 Uhr kamen auch wir in Huttwil an. Gleich rechts am Ortseingang lag das Eissportzentrum. Dahinter und nebenan waren noch drei Fußballfelder mit anschließendem Sportlerwohnheim angebaut.

Als erstes erkundigten wir uns, ob es eine Möglichkeit gäbe, irgendwo günstig zu übernachten. Die Damen im Restaurant der Huttwiler Eishalle schlugen uns vor, den einen Teil des Sportlerwohnheims zu nehmen, denn der wäre noch frei. Wunderbar dachten wir und bezogen unsere kleinen, aber dennoch gemütlichen Zimmer auf der Anhöhe über der Eishalle.

Nach dem einchecken vertrieben wir uns noch die Zeit mit ein wenig Fußball spielen bei schätzungsweiße 39 Grad, bevor wir für die schweizerische U17-Nationalmannschaft Platz machten, die dort trainieren wollten. Wir überlegten noch, ob wir ein Spiel gegen sie starten lassen wollten, aber wir sahen ein, dass sie gegen uns Ballkünstler keine Chance gehabt hätten und somit trollten wir uns Richtung Kneipe.

Danach wurde erst mal die Halle in blau-weiß-rot dekoriert. Unzählige Doppelhalter, Fahnen, Transparente und Luftballons wurden mit Klebeband angebracht. Dazu durfte das Spruchband aus Riessersee nicht fehlen: „Egal wo ihr spielt, wir sind schon da“.

Danach setzten wir uns wieder in die Kneipe. Ich opferte einen Adler-Schal und hängte ihn zu den vielen anderen Wimpeln und Trikots, die bereits die Wände schmückten. Mittlerweile war auch Eisbrecher-Tom und Al Birdy angekommen und die Hoffnung stieg, einen geilen Abend zu erleben.

Kurz vor Spielbeginn tauchte noch Caro aus Zürich auf und somit konnten wir wenigstens einen Hardcore-ZSC-Fan begrüßen, denn sonst waren wohl eher Eishockey-Touristen anwesend. Insgesamt waren es ca. 1400 Zuschauer in der netten, kleinen aber modernen Eishalle in Huttwil, die sich dieses Spiel ansahen.

Das Spiel selber war, zumindestens von Seiten der Adler, richtig gut. Zürich verzweifelte mehrmals am sehr gut aufgelegtem Shulmistra. Mannheim dagegen nutze seine Chancen und schoss die Tore. Der Endstand eines wirklich guten Spiels: 5:2 für die Adler.

Die Stimmung an diesem Abend war sensationell. Es war eins dieser Spiele bei dem es eigentlich nie ruhig war, denn entweder wurde gesungen oder es wurde gelacht. Das Schweizer Publikum lauschte unseren Gesängen und ab und an, konnte man auch bei Ihnen ein Grinsen im Gesicht vernehmen, denn auch hier musste ja bekannt gegeben werden: „Aus Mannheim kommt das Ricola...“

Jan Alston auf Seiten des ZSC wurde natürlich auch mit Sprechchören bedacht. Er hatte in diesem Spiel auch einige gute Aktionen und war nicht zu Unrecht einer der Publikumslieblinge in Mannheim.

Wir sangen zwei Stunden die witzigsten Lieder, machten eine lautlose Humba und hatten einfach nur Spaß an diesem Dienstag in der Schweiz. Unsere Mannschaft wurden auch mit witzigen Gesängen belegt und somit forderten wir nebenbei auch: „Baki, wir wollen ein Kind von Dir...“, der dies mit einem Grinsen und einem Schütteln seines Hinterns beantwortete.

Nach dem Spiel bevölkerten wir noch die Außenfläche der Stadionkneipe und gaben auch hier noch die großen Klassiker zum Besten. Lusches hatte wohl ein Bier zuviel, denn beim „Titicacca-See-Song“ versuchte er Nina in ihren Bewegungen zu folgen. Uns riss es dabei fast von den Stühlen vor Lachen.

Irgendwann schloss dann die Stadion-Kneipe und wir machten uns auf den Weg in unser Quartier. Einige zogen es vor zu schlafen und der Rest sang, trank und lachte noch bis in die frühen Morgenstunden.