Ski Opening mal anders |
Ein Bericht von Thomas Steinert Gegen 9 Uhr erwachte ich an
diesem Morgen in unserem Ferienhaus in Jerzens im Pitztal. Thorsten und
Andi waren neben mir die Einzigen der ganzen Gruppe, die sich nicht
waghalsig die Abhänge herunterstürzten, sondern zu einer normalen
Uhrzeit ihr Schlafgemach verließen. Der Rest stand schon auf den
Bretter die die Welt bedeuten und machten das Ski-Gebiet am Hochzeiger
unsicher. Da Andi keine große Lust auf
Nachwuchshockey hatte, fuhren Thorsten und ich dann zu zweit los. Über
die Landstraße ging es Richtung Innsbruck nach Zirl. Dort durfte
bereits am frühen Mittag die Nachwuchsmannschaften des ortsansässigen
EC Zirl und die der Eisbären aus Zell am See ihre Kräfte messen. Bei
schönstem Sonnenschein in einer tollen Landschaft kamen wir pünktlich
zu Spielbeginn bei der offenen Eisfläche an. Schätzungsweise 30 Eltern
und Betreuer beider Teams wollten das Spiel live verfolgen. Zirl
erwischte den besseren Start, musste sich aber nach und nach ein Tor
nach dem anderen einschenken lassen. Das Niveau war nicht so wirklich
der Bringer, da gab es in vergleichbaren Altersklassen schon durchaus
andere Spiele, die uns richtig gefesselt haben. Heute war dem nicht so.
Die Gastmannschaft war vor allem im zweiten Drittel haushoch überlegen
und erzielte in diesem Abschnitt insgesamt sieben Tore. Das Spiel endete
selber 9:3 für die Gäste. Die Eisbahn liegt im
Sportzentrum und hat definitiv schon mal bessere Tage gesehen. Ein paar
Holzstufen bildeten die Stehplätze auf der einen Längsseite und gegenüber
durfte man sich nach Belieben auch ein paar Sitze vom Schnee freiräumen,
wenn man einen der wenigen Plastiksitze vorgezogen hätte. Die Eisbahn
hat ein provisorisches Dach, dass bei Schneefall wie eine Art Vorhang
zugezogen werden kann. Es scheint auch so, als ob die Eisfläche früher
mal länger gewesen sein muss, denn hinter der Bande steht nur ein paar
Meter weiter ein weiteres Stück Bande etwas verlassen in der Gegend
rum. Nach dem Spiel ging es nach
Innsbruck wo wir direkt die Halle des „HC Wasserkraft“ ansteuerten.
Allerdings gab es weder dort noch auf der offenen Eisbahn nebenan ein
Spiel zu bestaunen. Also machten wir uns wieder Richtung Jerzens zurück.
Unterwegs schauten wir noch kurz im Sportzentrum in Telfs, die
neben Silz und Zirl auch in der Tirolliga antreten und im Gegensatz zu
ihren Derbyorten über ein sehr ansehnliches Stadion verfügen, vorbei. Dort
gab es sogar eine recht imposante Dachkonstruktion aus Holz, was man von
den anderen Eisflächen der Umgebung nicht unbedingt gewöhnt ist. Aber
eigentlich konnte sich das ganze Sportzentrum sehen lassen. Bei einem
der nächsten Besuche in der Region werden wir uns diesen Punkt
sicherlich holen. Da uns der Hunger plagte und wir
dringend was zu essen wollten, hielten wir an der Landstraße an einem
etwas außergewöhnlichen „Restaurant“ mit Namen Oilers69. Der
Besitzer ist ein Amerika-Fan und das merkt man nicht nur, wenn man vor
dem Laden steht, sondern spätestens dann, wenn man durch das umgebaute
Führerhaus eines Trucks in den Laden kommt. Unheimlich viel Liebe zum
Detail und wenn man nicht durchs Fenster nach draußen geschaut hätte,
dann wäre man sich sicher wie in einem Diner irgendwo zwischen Las
Vegas und Phoenix vorgekommen. Das Ding kann man wirklich mal gesehen
haben, wenn man dort vorbeikommt und preislich war es auch ok. Nach unserem kurzen Zwischenstopp
machten wir uns wieder zurück nach Jerzens, wo wir Andi einsammelten
und erneut zurück ins Tal düsten. Jetzt ging es ins Sportzentrum nach
Imst wo das Spiel des EC gegen die Gäste aus Götzens um 17 Uhr starten
sollte. Allerdings war es nicht das Spiel der ersten Mannschaft, sondern
das der U-17-Teams. Auch in Imst wartete auf uns eine
unüberdachte Eisfläche mit einem netten Bergpanorama drumherum. Das
Spiel war definitiv besser als das Spiel am Morgen, denn hier klappten
die Zuspiele wesentlich besser. Ja, man konnte wirklich von Eishockey
sprechen. Die Drittelpausen wurden in der kleinen und recht gemütlichen
Kneipe des Sportzentrums bei warmen Getränken verbracht. Ein riesengroßer
Bildschirm und eine zum Spielfeld angebrachte Webcam half uns pünktlich
zu Drittelbeginn wieder draußen im Schnee zu stehen. Das Spiel
endete 4:4 unentschieden vor etwa 40 Zuschauern (inklusive fünf
Groupies) die den einzigen Heizpilz in Beschlag nahmen. Etwa 20 Minuten nach Spielende waren wir wieder in Jerzens im Haus zurück und konnten die bereits Après-Ski gebeutelten Wintersportler unserer Reisegruppe begrüßen. Der Abend klang feucht und fröhlich aus. |