Fencheltee und weißes Twix

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Nachdem unsere Helden sich ja bereits am Freitag zu Hause mit einer knappen Niederlage  gegen die DEG abgeben mussten, hatte ich persönlich auch nicht viel Hoffnung für das Spiel gegen den bis dahin ungeschlagen Tabellenführer aus Ingolstadt.

Beginnen möchte ich meinen Bericht aber jedoch am Samstag, denn dieser Vorabend erklärt auch einige Dinge im nachfolgenden Bericht.

Während ich noch am Vorabend als Böhser Onkel quer durch die Festhalle in Frankfurt pogte, machte sich unser Fahrer vom Sonntag auf zum „Heidelberger Herbst“.

Obwohl wir gegen 2 Uhr ebenfalls noch in Heidelbergs Kneipen einkehrten, erreichten uns lustige Geschichten über Thorstens vergangene Stunden. Nach Erzählungen von Matze und Jens musste er sich an diesem Abend intensivst mit dem Alkohol angefreundet haben und verbrachte zu später Stunde ca. 60 Minuten auf dem Klo in der „Destille“. Auch die Hautfarbe musste wohl die eines Toten um Längen übertroffen haben. Wir waren gespannt welches leidvolle Gesicht uns am Morgen danach wohl begegnen würde.

Michaela und ich zogen noch in ein Fast-Food Laden und schlichen gegen halb 4 ins Bett. Matze schlief ca. 3 Stunden an seinem Arbeitsplatz (Kindergarten), ehe er sich einer Dusche unterzog und zu uns nach Ladenburg kam.

Jens lud sich Samstag Abend mit nach Ingolstadt ein und knappe 12 Stunden später wieder aus. Der Melonenschnaps hatte seine Wirkung offenbar nicht verfehlt.

Nach gepflegten 6 Stunden Schlaf machte ich mich daran Brötchen zu besorgen, denn wir hatten zum Intercontinental-Frühstück geladen. Thorsten schickte ich eine SMS mit dem Hinweis, wir hätten auch Rollmops anzubieten. Er lehnte dankend ab und verwies auf die Einladung zum Mittagessen bei seinen Eltern. Ok, also fahrtüchtig schien er schon mal.

Gegen 13 Uhr traf er dann ein. Zwieback war allerdings das Einzige was er bis dahin gegessen hatte. Nichtsdestotrotz sah er fit aus und gegen 13.45 Uhr starten wir dann zu viert nach Oberbayern. Matze nahm mit Nina auf der Rückbank platz und ich verkörperte den schlafenden Beifahrer. So konnte ich meine Schmerzen, die ich mir am Vorabend beim „tanzen“ zugezogen hatte, ein wenig auskurieren.

Es war noch keine halbe Stunde vergangen, als Thorsten von Nina die erste Tasse Kamillen-Fencheltee bekam. Sowas hatte es auch noch nie gegeben. Kein Tropfen Alkohol in diesem Auto, aber Tee und Wasser ohne Ende. Dazu schmiss Matze in seiner Großzügigkeit noch ne Runde „Twix White“ und alle mampften Ihren Riegel. Auch bei unserem Fahrer blieb der Riegel drin. Wir waren erfreut.

In nur 2,5 Stunden erreichten wir nach einer Hochglanzleistung von Thorsten die Audimetropole.

An der Saturn-Arena standen schon etliche Adler-Fans herum. Ich hatte mit dieser Anzahl beileibe nicht gerechnet. Kurz vor Einlass tauschte ich mich noch mit Kay, einem der Fanbeauftragten der Ingolstädter aus. Ab zum Banner aufhängen und direkt in den Gästeblock.

Das Spiel begann äußerst hoffnungsvoll für unsere Adler. Nach nur 62 Sekunden konnte Healey Torhüter Waite überwinden. Ein herrlicher Treffer.

Marco Sturm war es noch im ersten Drittel, der Huet überwand und zum Ausgleich einnetzte.

Ingolstadt hatte etwas mehr Spielanteile, die Adler jedoch einen bärenstarken Torhüter im Gehäuse.

Das zweite Drittel brachte wieder jeweils einen Treffer auf  beiden Seiten. Zunächst waren es die Panther, die im Powerplay die Scheibe gut liefen lassen und dann zum 2:1 vollstreckten.

Kurze Zeit später erzielte Corbet allerdings den Ausgleich. Waite sah alles andere als gut aus.

Drittel Drei brachte dann die Führung für die Adler. Ein satter Schuss von Butenschön konnte vom Ingolstädter Schlussmann zwar pariert werden, aber der Nachschuss von Healey zappelte dann doch im Netz.

Für meinen Geschmack waren die Adler im letzten Drittel die bessere Mannschaft, aber einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen von Herrn Willy Schimm animierten den Gästeblock zu Schmährufen in dessen Richtung. Bei einem Zweikampf verlor Marco Sturm seinen Helm und kurvte noch locker lässig seine Runden weiter. Normalerweise hätte er dafür zwei Minuten sehen müssen. Schimm schickte aber lieber zwei Mannheimer raus und ca. eine Minute später noch Groleau. Man überstand die Unterzahl unbeschadet. In der letzten Minute ließ es sich Herr Schimm nicht nehmen Pyka wegen angeblichen hohen Stocks nochmal auf die Strafbank zu verdonnern. Ingolstadt nahm Waite aus dem Tor und erzielte im Nachschuss noch den 3:3 Ausgleich.

Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Healey setzte den Puck rechts oben in die Ecke. Vom Oberligisten-auf-die-Fresse-Krieger-Podollan kam nicht mal zum Schuss, ebenso wie Hecht, der auch vergab.

Am Ende war es Delmore, der den Adlern zwei Punkte bescherte. Er traf durch die Schoner von Waite.

Die Mannschaft verabschiedete sich fast komplett von den gut 80 mitgereisten Fans. Die Stimmung war heute auf  beiden Seiten nicht berauschend, aber wenn ich an letzte Saison denke, waren wir heute wenigstens mal ab und an zu hören.

Ich verabschiedete mich noch von ein paar bekannten WM-Gesichtern, bevor wir uns aus der Halle machten.

Nach einem kleinen Stau auf der A9 und einer kurzen Rast in einem Mc Donalds, waren wir kurz nach 0 Uhr wieder in der Heimat.

Fazit: Eine nette Auswärtsfahrt mit einem guten Spiel und einem schlechten Schiri in angenehmer Atmosphäre.