Außer Spesen nichts gewesen

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Mit einem gecharterten Doppeldecker und rund 70 Leuten an Bord ging es nach dem Heimspiel gegen die Lions am Freitag zuvor, jetzt direkt zum nächsten hessischen Gegner, die diesmal Kassel Huskies hießen (es bleiben ja sonst nicht mehr wirklich viel hessische Gegner in der DEL).

Die Fahrt gestaltete sich äußerst amüsant, denn Löffel, Figo, Charly und Goka hatten sich in Japaner Kostüme gezwängt und Manu in ein Biene Maja Outfit. Alle sahen zum schreien komisch aus und bei Manu konnte man sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit der Honigtussi erkennen.

Der Block war schon recht gut gefüllt, als wir in die Eishalle kamen und auch ein Promillebus mit dazugehörigen Alkoholvernichtungsmaschinen aus der Nähe von Sinsheim, ließ meine Laune an diesem Tag nicht besser werden. Ursprünglich wollten wir ja an diesem Tag nach Varese in Italien fahren, um endlich den italienischen Länderpunkt einzusacken. Nein, wir kommen doch tatsächlich auf die wahnwitzige Idee diese Mannschaft (die vor nicht einmal 10 Tagen 0:6 in Krefeld verlor) erneut zu begleiten, mit der Hoffnung auf Besserung.

Insgesamt schätze ich die Mannheimer Belegschaft auf 350-400. Unser Intro ergab sich aus blauen, weißen und roten Plastikfähnchen, was zumindest mal nicht schlecht aussah. Von der Stimmung her, war ich gespannt was wir heute reißen konnten, denn normalerweise hat man es als Gästefan in Kassel sehr schwer, obwohl der Hexenkessel Mitte der 90er Jahre wohl nicht mehr zu toppen sein dürfte und auch schon alten Zeiten angehört.

Unsere Mannschaft schoss das erste Tor im Spiel. Plante hielt auf den Torhüter Gage, der den Schuss nach vorne abprallen ließ und Kennedy, der direkt dahinter anstürmte, stocherte den Puck ins Tor. Verwundert rieb ich mir die Augen. Tatsächlich, ein Tor von Kennedy und dazu noch in Unterzahl. Jubel.

Die Freude war noch nicht verhallt, als der Ex-Mannheimer Valenti nur 35 Sekunden später ausglich. Ein halb-hoher Schuss von Hock brachte die Adler wieder mit einem Treffer in Führung. Durch einen Doppelschlag von Abstreiter und Loth führten die Hausherren zur ersten Drittelpause nicht unverdient mit 3:2.

Hatte man im ersten Drittel schon nicht viel von den Adlern gesehen, so wurde der geneigte Fan jetzt noch mehr „verwöhnt“. Dem 3:2 folgte das 4:2 und diesem dann das 5:2. Kurz vor der Drittelpause brachte Edgerton die Adler zwar noch mal ran, aber irgendwie war da schon abzusehen, dass Mannheim hier heute als Verlierer das Eis verlassen würde.

Im letzten Drittel kam dann von den Adlern gar nichts mehr. Lediglich Kassel hatte noch ein Törchen parat und so stand es am Ende 6:3 für die Huskies.

Die Stimmung unsererseits passte sich dem Spielniveau unseres Teams an und lediglich am Ende gab es noch Gesangsduelle an die Fans im gegenüberliegenden Block.

Hatte man früher noch zusammen feiern können, so merkte man heute, dass diese Zeiten wohl auch endgültig vorbei sind. Schade eigentlich.

Fazit dieses Tages: Daheimbleiben ist manchmal doch besser!