Neues Jahr, altes Leid |
Wir
schreiben den 2. Januar im Jahre 2005 nach Christi, Karl-Heinz oder
Pontius Pilatus. Ein vollbesetzter Bus der Supporters Crew startet um 13
Uhr im beschaulichen Mannheim zum ersten Auswärtsspiel des Jahres. Ziel
ist heute Nordhessen, genauer gesagt Kassel. Die
Fahrt verläuft wieder mal sehr angenehm. Die Stimmung ist trotz der
vorrausgehenden drei Niederlagen gut, obwohl man schon im Vorfeld weiß,
dass es heute sehr schwer wird. Nur eine Woche ist es her, als sich
beide Mannschaften auf dem Eis gegenüber standen. Knapp und wenig überzeugend
konnten die Adler die Partie für sich entscheiden. Kassel spielte
deutlich besser mit dem neuen Trainer Mokros, als noch vor wenigen
Wochen. Wir
kommen kurz vor 17 Uhr in Kassel an, bekommen die Eintrittskarten von
unserer reizenden Busorganisatorin in die Hände gedrückt und warten
mit ein paar Gesängen zum Zeitvertreib bis zur Hallenöffnung. Insgesamt
150 Adler-Fans werden es an diesem Sonntag Abend unter den 4.219
Zuschauer gewesen sein. Im Gästeblock gab es dann zu Spielbeginn ein
Meer aus Fahnen und Doppelhaltern, die für einen netten Anblick
sorgten. Das
Spiel machte in den ersten Minuten Kassel, aber Mannheim ging in Führung.
In der 4. Minute war es Derek Plante, der den Puck, nach Vorlage von
Tripp, an den Innenpfosten ballerte und dieser sich da entschied nicht
wieder herauszuspringen sondern ins Tor zu gehen. Jubel! Der Gästeblock
tobte. Keine
drei Minuten später ließ sich Delmore den Puck hinter dem eigenen Tor
klauen und der Pass von Sychra kam genau auf den heranstürmenden
Abstreiter, der überhaupt keine Mühe hatte, den Puck in die Maschen zu
hauen. Unsere
Nummer 5 sah dabei aus wie ein Stümper. Scheinbar musste jemand unseren
„Pannen-Goc“ ersetzen und Delmore nahm sich zumindest im ersten
Drittel der Sache wirklich hingebungsvoll an. Mit
einem Bauerntrick der bäuerlichsten Art erhöhte Jochen Hecht in Minute
11 auf 2:1 für die Gäste. Kassels Torhüter Gage in dieser Situation
ohne wirkliche Übersicht. Das Tor beflügelte die mitgereisten
Adler-Fans noch mal ein bißchen mehr. War man mehr oder minder eh schon
am durchsingen, konnten jetzt auch die letzten Nichtsingenden dazu
animiert werden mitzumachen. Gänsehautfeeling pur. Der
Schlagschuss von Mark Greig 15 Sekunden vor Ende holte uns allerdings
wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das
zweite Drittel bracht die 3. Führung in diesem Spiel für Mannheim.
Bakos zog von der blauen Linie ab und unser „Tagesglückspilz“
Derek-ich-treff-heut-alles-Plante“ durfte sich erneut in die Torschützenliste
eintragen. Normalerweise ist man froh, wenn er in die richtige Richtung
läuft und jetzt sowas. Ich war schon fast auf dem Weg mir im Fanshop
ein Plante-Trikot zu bestellen bis ich merkte, dass wir ja auswärts
spielten und ein Plante-Trikot wohl nur mit etlich Aufschlag bekommen zu
wäre. Also im Block geblieben und weiter gesungen. Die
Huskys probierten nun alles um den Ausgleich zu erzwingen. Mannheims
Abwehr, die meisten wurden zumindest unter dem Vorwand eines
Abwehrspielers eingekauft, wackelte beängstigend. Wie sollte es auch
anders sein, denn nur sechs Minuten nach der Führung war der Ausgleich
wieder hergestellt. Corso traf per Rückhand. Die Stimmung im Stadion
jetzt natürlich sehr gut, aber nicht im Ansatz mit der, der 90iger
Jahre zu vergleichen. Ach
ja Hitzkopf Kelly hatte zuvor mal wieder eine 10-Minuten-Strafe kassiert
und fehlte somit im nächsten Heimspiel gegen die Lions. Ich kann mir
nicht vorstellen, dass der Kerl noch irgendwann kapiert, dass einseitige
Diskussionen mit dem Schiedsrichter nichts bringen. Vielleicht verstehen
die Schiedsrichter aber auch alles falsch. Herr Kelly lernen sie doch
mal „Fuckin German“. Kurz
vor Ende dann noch Glück für die „Blau-Weiß-Roten“, denn Kassel
scheiterte lediglich am eigenen Unvermögen. Abstreiter setzte den Puck
an den Pfosten. Etwas
überraschend dann die erneute Führung im Schlussabschnitt durch Corbet.
Er verwandelte seinen eigenen Nachschuss. Danach spielte erst mal nur
Mannheim. Leider konnte Huet in der 57. Spielminute einen Puck nur nach
vorne abprallen lassen und ermöglichte somit Acker den Ausgleich. Das
Penaltyschiessen brachte für die Adler lediglich ein Tor durch Tripp.
Abstreiter besorgte den Siegtreffer und beschwerte den Huskys zwei
Punkte. Einige mitgereiste Adler-Fans verließen sofort die Halle, der
Rest wartete noch immer in Partylaune, auf die Ehrenrunde der
Heimmannschaft um danach noch eine Humba zu zelebrieren. So feierte man
trotz der Niederlage noch in einer fast leeren Kasselaner Eissporthalle.
Die Ordner vollzogen mit uns noch die Welle, bevor es dann in den Bus
und damit nach Hause ging. Fazit
dieser Fahrt: -
Stimmung war wieder glänzend, drei Drittel Party -
Vier mal geführt und trotzdem verloren -
Wir spielten ohne Abwehr -
Huet mit einem erneut durchschnittlichen Tag -
Busfahrten können auch entspannend sein |