Ein Bericht von Patrick
Andres
Goldene
Ananas,
mehr war am letzten Spieltag zwischen Kassel und Mannheim nicht zu
holen. Da es für manche doch noch Hoffnungen gab, wurde schon vor
Wochen eine Busaktion durchgeführt, obwohl keiner wusste ob man doch
noch die Playoffs erreichen würde.
Scheissegal, es wurde hinter den Kulissen organisiert und geplant wie blöd
so dass am Ende 11 Busse nach Kassel fuhren. Ehrlich gesagt weiß ich es
nicht mehr genau ob es doch nur 10, 11 oder sogar 12 waren.
Am Tag der Abfahrt war schon klar das man die Endrunde nicht erreicht
hat. Freitags zuvor wurde das Spiel gegen Nürnberg verloren und eine
theoretische Chance war nicht mehr gegeben, zumal Krefeld einen super Schlussspurt
an den Tag legte.
Egal, denn der Spaß stand bei vielen dennoch im Vordergrund. Stimmung
sollte gemacht werden wie man sie auswärts noch nie erlebt hat. Man
muss dabei sagen das die Zugfahrt nach Krefeld schon genial war. Auch
nach Düsseldorf im Dezember wurde kräftig gefeiert.
Punkt 9 Uhr ging es los auf die Fahrt nach Nordhessen. Die Organisation
war vorbildlich, so dass jeder seinen Bus problemlos fand. Alle
bekannten Gesichter durfte ich morgens unausgeschlafen im
Vollstreckerbus sehen, wobei ich zu früher Stunde wirklich keiner
dieser Fratzen sehen wollte (Achtung Ironie).
Die Stimmung im Bus war vorbildlich und ausgelassen, so dass man gegen
12.30 die Eissporthalle in Kassel erreichte. Die Busse wurden auf die
engen Parkplätze eingewiesen und aus den Bussen kamen die üblichen Gesichter
heraus. Entweder nur angetrunken oder stockbesoffen. Auch Udo hatte
schon den Suppentopf aufgestellt, so dass der Würstchenverkäufer in
Kassel seine große Müh und Not hatte seinen kram zu verkaufen.
Nach der Kartenausgabe, stellte sich jeder brav in der Schlange an um in
den Block zu gelangen. Schon nach wenigen Minuten war dieser rappelvoll.
Vollgesoffene Anhänger hatten also keine Chance umzufallen so eng war
es im Gästeblock. Nachdem sich alle Leute im Block eingefunden hatten
und das Spiel kurz vor dem Anpfiff stand, wusste keiner was 3 Stunden später
eigentlich für ein Sahnesupport abgeliefert wurde.
Das Spiel begann und 600 bis 700 Mannheimer die schon vor dem Spiel
etliche Gesänge von sich gaben, machten richtig dampf. Ein Lied nach
dem anderen wurde gesungen, jeder zog mit und zum verschnaufen blieb
absolut keine Zeit. Das Spiel interessierte so recht keinen, dennoch
gingen die Adler in der 7 Minute durch Kink in Führung. Zum ersten mal
gab es an diesem Nachmittag einen Wollkneul voller Leute die den Führungstreffen
bejubeln durften.
Wieder blieb keine Zeit zum verschnaufen. Altes Liedgut das man schon
lange nicht mehr gehört bzw. gesungen hatte, wurden an diesen Tag zum
Klassiker. Zu beginn des zweiten Drittels gelang dann Kassel der
Ausgleich durch Wöhrle. Scheissegal. Mitten in den Kassler Torjubel
wurde weiter gesungen. Nach 31. Minuten gelang Carciola wieder die Führung
zum 2-1. Keiner nahm Notiz davon weil man vor lauter Support mit sich
selbst beschäftigt war.
Als dann wenige Sekunden später dem Kassler Hlinka der 2-2 Ausgleich in
der 32.Minute gelang, ging die ohnehin schon geile Party erst richtig
los. Nun wurde mit den Huskies im Duett gesungen. 20 Laolas wurden am Stück
gemacht. Frankfurzer wurden von Mannheimer und Kassler mit Liedgut überschüttet
und verspottet, so dass man dies bestimmt in der Skyline zu hören
bekam.
Wiederum gelang Hlinka in der 37.Minute ein Tor. Kassel führte 3-2 und
wir im Gästeblock strapazierten unsere Stimmbänder bis auf das übelste.
In der zweiten Pause waren unsere Anhänger zum Teil im Schweiß
gebadet. Manche brachten überhaupt keine Stimme raus. Da half nur eins,
ab an den Bierstand und die Stimme ölen. Wäre dieser nur nicht zu voll
gewesen.
Das letzte Drittel begann. Leute aus dem Fanclub Lautlos holten nun die
obligatorische Ananas heraus. Jeder durfte sie mal halten. Ich lies es
mir nicht nehmen und behielt dieses Teil bis weit nach Spielschluss. Die
Uhr lief weiter hinunter in Richtung Urlaub. Jeder war sich bewusst das
bald Feierabend in dieser Saison ist. Also hatten wir nichts besseres zu
tun als in den zehnten Gang zu schalten und weiter richtig Stoff zu
geben.
Das Spiel neigte sich dem Ende zu. 6000 Leute zählten die letzten 10
Sekunden gemeinsam herunter. Mannheim verlor das Spiel zwar 2-3 aber das
juckte keine Sau. Aus und vorbei die Saison hatte sein Ende genommen.
Aber jetzt kam ein Höhepunkt nach dem anderen. Geschlossen stand die
Mannschaft vor unserem Block. Jeder bedankte sich artig. Die Welle wurde
gemacht, und einige Spieler die den Verein lange die treue gehalten
hatten wurden hochgejubelt.
Mannheim ging in die Kabine. Nun waren die Huskies an der Reihe. Sie
bedankten sich mit der Welle und der Raupe bei ihren Anhang. Die
Ehrenrunde nahm seinen lauf. Wir riefen lautstark unsere Mannschaft aufs
Eis. Nicht nur wir sondern auch die Fans der Huskies wollten unsere
Helden noch mal sehen.
Just in dem Moment als die Huskies an unserem Block fuhren kamen die
Adler heraus. Aber da sie in der ganzen Saison nicht brav waren, machten
wir erstmal mit den Huskies eine gepflegt Welle. Aber auch die Adler
kamen nicht zu kurz und sie mussten nach Aufforderung der Kassel Fans
eine Ehrenrunde laufen und ebenfalls die Welle machen.
Jetzt standen 2 Teams auf dem Eis. Undenkbar normal. Ein Gewühl
zwischen Mannheimer und Kassler standen dort unten und keine wusste so
recht was gerade passiert so eine Stimmung war auf den rängen.
Nochmals versammelten sich die Adler vor unserer Kurve und ließen sich
richtig feiern. Normal war das nicht nach so einer Saison. Aber der Spaß
stand im Vordergrund. Keiner der Fans hatte das Stadion verlassen. Beide
Mannschaften gingen in die Kabine. Stephane Richer wurde auch noch aufs
Eis gerufen.
600 Mannheimer hatten zu diesem Zeitpunkt die Halle fest im Griff.
Michael Bakos stand Zivil vor unserem Block. Jeder ahnte was er machen bzw.
anstimmen wollte. Genau, eine Humba. Kurz zuvor hatten schon paar Huskie
Fans probiert das Stadion mit einer Humba in Wallung zu bringen. Aber
sorry liebe Nordhessen, das war nichts.
Da die Halle immer noch picke packe voll war schaute jeder in die Augen
von Thomas. Er wusste schon was los war und lies sich nicht zweimal
bitten. Hoch auf das Geländer und HINSETZEN. Der ganze Block setzte
sich nieder. Aber bei mehrmaligen hinschauen saßen nicht nur wir,
sondern die ganze Eishalle. Es war ein Bild zum verlieben.
Dann der erste Buchstabe. Geb mir ein H. Mein Gott, da waren noch
mindestens 5000 Leute die auf einmal laut ein H dem Thomas gaben. Gänsehaut.
Dann das U. 5000 Leute gaben ihm ein U, so dass dies bis an Nebelhorn in
Obersdorf zuhören war. Ich glaube bei diesem Buchstaben war bei manchen
Herren die Hose nass.
Schließlich nahm die Humba seinen lauf und als unser Chef die Arme hob
um die Humba zu vollenden, hüpfte das ganze Eisstadion wie von sinnen
herum. Ein Bild für Götter. Es nahm und nahm kein Ende. Keiner der
Mannheimer verließ den block. Ich glaube wir haben noch einer Stunde
nach Spielschluss gesungen.
Aber auch irgendwann hat ein Höhepunkt ein Ende. Fans der Huskies sowie
deren Ordner bedankten sich und wünschten uns viel Glück. Auch wir
bedankten uns und wünschten den Huskies viel Glück in den Play Downs
die sie ja leider verloren. Dennoch hoffe ich zumindest das es ein Hintertürchen
für Kassel gibt, da man schon in Vergangenheit schöne Feste dort
feiern durfte.
Nachdem sich jeden am Busparkplatz eingefunden hatte, klatschten sich
die Leute gegenseitig ab. Manche Leute von uns wussten nicht mal war wir
da eigentlich an diesem Mittag abgezogen haben. Aber alle waren vollends
zufrieden. Wobei zufrieden noch untertrieben ist.
Nachdem ein Bus noch einen defekten Reifen wechseln musste, setzte sich
der Konvoi wieder in Richtung Mannheim. In unserem Bus lies man den
Nachmittag noch mal Revue passieren und man sah nur leuchtende Augen die
ich zuletzt als Kind unter dem Weihnachtsbaum gesehen habe.
Schließlich errichten wir am Abend wieder Mannheim. Mit geschwollenen
Stimmbänder im Gepäck und hundemüde. Ein stimmungsvoller und schöner
Abschluss ging zu ende der eine sehr durchwachsene Saison vergessen ließ.
Ich jedenfalls habe schon viel erlebt. Meisterschaft 1997,98,99 und
2001. Zugfahrt nach Freiburg und Krefeld. Bustouren ohne Ende. Aber ich
habe Stimmungsmäßig nach nie so was erlebt wie an diesem Tag in
Kassel.
Mein persönlicher Dank und ich denke mal den Dank vieler anderer geht
an das Organisationsteam um Thomas und Maike. Vielen Dank für den
reibungslosen Ablauf. Nicht nur die Fahrten nach Kassel sondern auch der
Sonderzug nach Krefeld und die Bustour nach Düsseldorf wurde perfekt
bis ins Detail organisiert bzw. durchgeführt. Dafür ziehe ich meinen
Hut.
Im diesen Sinne bis nächste Saison und auf weitere viele Touren. Euch
allen einen schönen Sommer und das die Zeit bis zum ersten Bully
schnell vergeht.
Mit freundlichen Grüssen
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