Ein Bericht von Thomas
Steinert
Nachdem
man ja ursprünglich ein ganzes (und verlängertes) Wochenende in der
Schweiz geplant hatten, ließen wir erst das Spiel gegen den ZSC am
Donnerstag sausen, dann die Hopping-Tour nach Engelberg und am Ende dann
sogar noch Kloten. Irgendwie packte es mich dann doch die Mannschaft auf
dem Eis zu sehen und so meldete ich mich für den Bus an. Dadurch, dass
aber diese Vorbereitung gänzlich im Ausland stattfindet (Zürich, Zug
und Kloten in der Schweiz, sowie Garmisch und Tölz in Österreich), lag
das Interesse an dieser Fahrt eher im Keller. Bevor ich mir dazu richtig
Gedanken machen konnte, fand ich mich in Mashas Auto wieder. Mit mir bevölkerten
den 7-sitzigen Sharan noch Maike, Melli, Bobby, Ralle und ein Kollege
von Ihm. Masha natürlich am Steuer.
Wir fuhren um 14 Uhr an der SAP-Arena los und nahmen nicht den direkten
Weg über die A6/A5, sondern fuhren über die Pfalzroute über die B9 an
Speyer vorbei um in Karlsruhe wieder auf die Autobahn gen Basel zu stoßen.
Somit hatten wir uns die Dauerbastelle bei Durlach erspart.
An der Grenze kurzer Stopp mit Geldwechsel und Toblerone-Einkauf, ehe es
zum Flughafen Zürichs weiterging.
Die Abfahrt war relativ schnell gefunden und Dank der gebliebenen
Erinnerungen an frühere Spiele war mir der Weg bekannt. An dieser
Stelle sei mal das Spiel vor ein paar Jahren erwähnt als Michaela und
ich Freitag nachmittags um 16 Uhr in Frankfurt von unserem Urlaub auf
Djerba hätten landen sollen, wir uns aber zwei Tage vor Rückflug dazu
entschlossen für 60€ pro Person auf Stuttgart umbuchen zu lassen, um
dann um 11 Uhr vormittags von Jens abgeholt zu werden und in die Schweiz
für das Testspiel der Kloten Flyers gegen die Adler zu tuckern. Völlig
normal…

Wir fuhren gegen 18 Uhr in die Tiefgarage am Schluefweg direkt unter dem
Stadion. Dort saßen die restlichen Mannheimer, die schon den Abend
zuvor in Zürich waren und nun hier ihre Zelte aufgeschlagen hatten.
Diesen Satz kann man ruhig wortwörtlich nehmen, denn neben dem Auto
hatten bis vor einiger Zeit wirklich ein Zelt gestanden. Welch
herrlicher Tiefgaragen-Campingplatz mit einem unverwechselbarem Moskauer
U-Bahn-Flair.
Wir sicherten uns für 12 Franken die Tickets und ließen uns gegenüber
der Stehplatz-Kloten-Fans nieder. Der eigentliche Stehplatz war gesperrt
und somit bevölkerten wir die Haupttribüne. Ungefähr 30 Adler-Fans
hatten den Weg auf sich genommen. Neue blau-weiß-rot-karierte Fahnen
und ein paar Gesänge ließen auch den Letzten wissen, dass
„Mannheimer Schlachtenbummser“ anwesend waren.
Kloten dominierte die ersten 10 Minuten das Spiel etwas, aber auch
unsere Adler wussten durchaus Akzente zu setzen und so war Riddle der
erste Schütze der insgesamt 10 Tore an diesem Abend. Noch im ersten
Drittel konnte Jenni für die Flyers ausgleichen. Insgesamt ließ sich
das gut ansehen und das ließen wir unsere Cracks im zweiten Drittel
auch wissen: „Endlich wieder Eishockey“ war nicht der Gesang für
die lange Sommerpause, sondern für das Testspiel mit dem meisten
Unterhaltungsfaktor in den letzte vier Jahren.
Neuzugang Bouchard traf dann zwei Mal, bevor Girard zum 4:1 einnetzte.
Durch Nickligkeiten auf beiden Seiten und einen extrem kleinlich
pfeifenden Schiri Kurmann durften dann einige Mannheimer Spieler erst
mal auf der Strafbank Platz nehmen. Folglich hatten die Klotener jetzt
Ihre Chancen bei 5:3 und wie es zu erwarten war, schlug es hinter einem
trotzdem hervorragend aufgelegten Kauhanen in gut 5 Minuten drei Mal ein
und somit stand es jetzt 4:4. Die Halle mit den gut 1000 Zuschauern
jetzt wieder um einiges lauter als zuvor. In der 37. Minute ließ Arendt
die mitgereisten Fans jubeln und staubte zum 5:4 ab.
Auch im letzten Abschnitt eine intensive Partie mit vielen Möglichkeiten
auf beiden Seiten. Methot war es allerdings, der dann das letzte Tor des
Abends schießen durfte. Kloten konnte Kauhanen danach nicht mehr überwinden
und somit siegte Mannheim mit 6:4.
Mannschaftsleistung an diesem Abend wirklich gut und vor allem fielen
Riddle, Robinson und trotz vierer Gegentore Kauhanen sehr positiv auf.
Martinec (fiel verletzungsbedingt im ersten Drittel aus), Corbet, Shantz,
Ancicka, Forbes und Retzer waren an diesem Abend gar nicht mit im Spiel.
Von daher fand ich die Leistung gegen einen
Halbfinal-Nationalliga-A-Ligisten wirklich sehr gut. Wir sind gespannt
was wir diese Saison von dieser Mannschaft noch zu sehen bekommen.
Die Heimfahrt verbrachte ich dann nicht mehr auf dem Beifahrersitz,
sondern wegen akuter Müdigkeit auf der Mittelbank. Bis zur Grenze hielt
ich durch und wurde dann lediglich nur noch einmal wach, als uns der
„Burger-König“ anlachte. 8€ Benzingeld für eine Schweiz-Tour
sind im Übrigen absolute Weltklasse. Ich freue mich, das nächste Mal
wieder bei Dir mitzufahren, Masha. Vielen Dank.
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