Den Hai in der Kralle

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Es war noch früh an diesem Morgen, als ich mich aus dem Bett schwang und zur Auswärtsfahrt nach Köln aufbrach. Schnell noch ins Wahllokal und die richtige Partei gewählt und nach kurzem Gaspedal malträtieren auch schon am alten Stadion dem Friedrichspark angekommen.

Dort stand der Partybus der „Supporters Crew“, der die über 70 Passagiere in die Domstadt kutschieren sollte. Er sah zwar aus, als ob er schon zwei Weltkriege mitgemacht hätte, aber unsere Busorganisatorin versicherte mir eine unversehrte Fahrt ohne körperliche Schäden.

Thomas Hotz vom Fanclub Bully-Tor reichte uns kurz nach halb Zehn die ersten „Hotzschen Frikadellen“. Normalerweise ja meine Knopperszeit, aber zur Feier des Tages ließ ich es mir halt mal gut gehen. Der Bus war ein Doppeldecker in dessen unterem und hinterem Bereich sich eine gemütliche Kuschel-Ecke wieder fand.

Die Pausen wurden mit viel Gelächter überbrückt. Vor allem als der Schifferstädter von den „Wild Eagles“, Michael, den gut platzierten Hundehaufen kennenlernen wollte. Es roch zwar später etwas unangenehm im Bus, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. „Und Du und Du, hast Scheisse am Schuh“, so der Titel der beliebten Gesangseinlage an diesem Tag.

Bei herrlichstem Sonnenschein trafen wir in Köln ein und Chango teilte mir mit, dass in der Kölnarena 2 jetzt gerade die Haie gegen den  SC Riessersee in der DNL antraten. Also schnell in die Halle, dem Spiel gefolgt und einen neuen Ground abgegrast. Ungefähr 45 Minuten vor Spielbeginn dann der kurze Fußmarsch in die Kölnarena.

Ich war ein bißchen erstaunt, denn der Gästeblock war so leer wie schon lange nicht mehr. Lediglich 150 – 200 Adler-Fans tummelten sich in Block 602 und 603. Davon einige wohnhaft in Nordrhein-Westfalen.

Keine drei Minuten waren gespielt als Adduono zum ersten Mal die Kölnarena jubeln ließ. Ca. 10.800 Zuschauer wollten das Spiel an diesem Tag verfolgen und wenn ich ehrlich bin, mir kamen es weitaus weniger vor.

Der Gästeblock war wenig schockiert, sondern sang seit dem Anfang mehr oder minder durch. In der 7. Spielminute durften wir dann auch jubeln, denn Hedin brachte per Schlagschuss von der blauen Linie die Adler zum Ausgleich. Die mitgereisten Adler-Fans jetzt noch mal etwas lauter und weiter am singen. Auch die erneute Führung der Haie durch einen meiner „Lieblings“-Haie-Spieler (nämlich Boos) tat der guten Atmosphäre bei uns keinen Abbruch.

Während die Adler im ersten Drittel dominierten waren es nun die Haie. Mit Mühe und Not konnte man das 2:1 halten. Wie so oft, wenn man seine Chancen nicht nutzt, macht der Gegner das Tor. In dem Fall hatte ich mal rein gar nichts einzuwenden, denn der Gästeblock tobte beim Ausgleich durch Tripp in der 40. Minute.

Im letzten Abschnitt dann ein Hin- und Her. Erst drei Minuten vor Ende schoss Shantz den Siegtreffer für die Adler und erlöste sowohl die Mannschaft als auch die Fans. Die Mannschaft bedankte sich bei den mitgereisten Anhängern und wir konnten mit dem feiern im Gang und auf der Treppe beginnen. Es wurde alles geboten und so mancher Kölner sah dem friedlichen Treiben mit einem Grinsen zu.

Nach einem gekühlten Spezi im Bus konnten wir die Heimfahrt antreten. Die Kuschelecke war in Hochform und mit einem sensationellen Fahrer am Steuer durften wir trotz mehrerer Pausen bereits um 21 Uhr die Stadtgrenze in Mannheim passieren. Der Busfahrer wollte nicht mal das für Ihn gesammelte Geld und gab es der Supporters Crew als Spende in die Kasse.

Die 12 Stunden unterwegs zus ein, hatte sich heute mehr als gelohnt. Drei Drittel lang wurde durchgesungen, das Spiel ging, wenn auch knapp, an die Adler und auch ansonsten gab es keine negativen Vorfälle zu verzeichnen. Ein perfekter Tag.