Ein Spiel zum Zunge schnalzen

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Es gibt derzeit viele Gründe in die Schweiz zu fahren, um Eishockeyspiele der Nationalliga A zu betrachten.

An diesem Samstag wurde es für mich zum Einen wieder einmal Zeit, mein nun schon drittes NLA Spiel zu sehen. Für Thomas war es das vorletzte NLA Stadion, dass ihm als alter Groundhopper noch fehlte und für Christopher (der, genau der) und Sternchen war es das erste Eishockeyspiel in der Schweiz also auf jeden Fall eine Reise wert – und sie bereuten es nicht, in mein Auto gestiegen zu sein.

Lausanne lag ca. 470 km vor uns, als wir uns an jenem 15. November im Jahre 2003 um 12.00 Uhr in Ladenburg bei Thomas trafen um ins Land der Schokolade und des Käses aufzubrechen.

Die Hinfahrt gestaltete sich höchst entspannt – gut, dummes Gebabbel und ein paar flotte Sprüche gehören bei uns schon zum Grundwortschatz eines jeden Vollstreckers und müssen daher nicht extra erwähnt werden.

Aufgrund der Tatsache, dass wir recht zügig voran kamen, und rechtzeitig genug losgefahren sind, machten wir noch zwei kleine Abstecher nach Bern und Fribourg, um dort die jeweiligen Prachtbauten (auch Eishockeystadien genannt) zu betrachten (Fribourg) und zu bestaunen (Bern) – lag ja auf dem Weg.

Gegen 17.15 Uhr erreichten wir dann die „Pattinoire Malley“, Heimspielstätte des Lausanner HC. Der Gästeblock der Züricher war nicht sonderlich gut gefüllt, so dass wir Mannheimer (insgesamt 7, denn Lusches stellte sein Auto ebenfalls) uns unseren Platz aussuchen konnten. Caro aus Zürich durfte natürlich auch nicht fehlen. Insgesamt waren es 5.455 Zuschauer an diesem Abend.

Zum Spiel muss man leider wieder einmal sagen, dass man entweder mit der Zunge schnalzen musste oder Tränen in den Augen hatte, so sensationell war das Spiel der beiden Schweizer Vereine.

Die ersten beiden Drittel gingen jeweils komplett an eine andere Mannschaft. Im ersten Drittel erwischte Zürich trotz enormer Personalsorgen den besseren Start und legte los wie die Feuerwehr. Drittelresultat 0:2; Tore durch Zeiter (14.55) und Alston (17.43, PP bei 5-3).

Im zweiten Drittel kam Lausanne besser ins Spiel und schnürte die Lions teilweise regelrecht in ihrem Drittel ein. Bashkirov gelang dann in Überzahl das 1:2 (26.16). Für Zürich kam es noch schlimmer, als Landry den Ausgleich schoss (31.11). Nun drängte Lausanne die Lions in die Defensive, diese konnten sich aber bis zur Drittelpause retten.

Im letzten Drittel hatte ich teilweise das Gefühl, dass sich keiner mehr traute. Aber wiederum Bashkirov schloss einen schönen Konter nach Pass von Landry zum 3:2 für Lausanne ab (48.56). Nebenbei ist zu erwähnen, dass er als Rechtshänder den Puck mit der linken Hand aus der Luft ins Netz drückte – phänomenal.

Den Lions schien nun die Zeit davon zu laufen, aber schliesslich erzielte dann Zeiter doch noch den verdienten Ausgleich (57.12).
Wir freuten uns nicht nur über den Ausgleich, sondern auch über die Tatsache, dass wir einen Zuschlag dieses Knallers erhielten – die Verlängerung.

Doch in besagter Verlängerung fielen keine Tore mehr, obwohl Lausanne die kompletten 5 Minuten kaum aus dem eigenen Drittel kam, so überlegen waren die Lions.

Dennoch denke ich, dass das 3 zu 3 ein gerechtes Resultat ist.

Auch die Heimfahrt verlief ohne Komplikationen, so dass alle zwischen 2.00 und 2.30 Uhr in ihr warmes Bett kriechen konnten.