Die Vereinigten Staaten von Amerika

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner


Ein langgehegter Traum ging endlich in Erfüllung. Eine Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten begann am 29. Februar 2008.

Die Vorplanungen liefen bereits seit Ende Juni 2007 mit der Veröffentlichung des Spielplans der NHL. Die Ostküste war zunächst unser erstes Ziel. Rund um New York wollten wir Spiele in New Jersey, bei den Islanders und bei den Rangers ansehen. Anschließend geht es mit dem Mietwagen weiter nach Buffalo bzw. den Niagara Fällen. Von dort aus machten wir einen Tagesausflug zu den Maple Leafs nach Toronto. Zum Abschluss der Reise fuhren wir weiter nach Chicago und hielten auf dem Weg dorthin noch in South Bend. South Bend wird zunächst niemanden etwas sagen, erwähnt man aber die Uni von Notre Dame sieht es schon anders aus…
Nach dem Spiel in Chicago fliegen wir über New York wieder zurück nach Frankfurt.

Jetzt aber mal ganz langsam und der Reihe nach.

Fünf junge und eishockeyhungrige Männer aus Mannheim (Andreas, Chango, Holger, Jens und ich) sowie unsere Unterstützung aus dem befreundeten Dresden (Jörg) machten sich am frühen Freitagmorgen nach Frankfurt zum Flughafen auf.

Mit Singapur Airlines sollte es um 8.20 Uhr nach New York losgehen, doch der erste Schock musste schon am Check-In Schalter verdaut werden. Die nette junge Dame wollte die Kreditkarte mit der die Reise gebucht wurde, zur Bestätigung sehen – eigentlich kein Problem. Jedoch schüttelte die Dame den Kopf und meinte, dass meine Karte nicht die auslösende Karte der Buchung sein sollte und ich doch eine Bestätigung der Karte oder der Buchung vorlegen sollte. Da wir noch weit vor der Öffnungszeit der Bank am Flughafen waren, gestaltete sich eine schnelle Lösung als äußerst schwierig. Was für ein perfekter Beginn der Reise!
Zu unserem Glück nahm sich unserem Problem eine Kollegin an und siehe da – es war doch die richtige Karte und wir konnten einchecken…

Der Flug war sehr angenehm, Kinofilme und jede Menge Verpflegung vom aufmerksamen Personal sowie Sitzplätze im hinteren Bereich der Maschine taten ihr Übriges.
Gegen 11.00 Uhr New Yorker Ortszeit landeten wir und durften uns den Fragen der Zollbeamten stellen – aber alles kein Problem, Eishockey als internationales Gesprächsthema half uns enorm.

Nach dem wir unser Gepäck abholten wurden wir von Thomas in Empfang genommen. Dieser war aus geschäftlichen Gründen schon ein  paar Tage früher Richtung Staaten geflogen und konnte so den einen oder anderen Ground rund um Philadelphia besuchen.

Vom Flughafen ging es per Shuttle zum Hotel Pennsylvania und das für knappe 12 Euro. Der Fahrer war äußerst nett und da das Ganze recht unkompliziert und bequem über die Bühne ging, beschlossen wir kurzfristig den Weg zu den Islanders am nächsten Samstag ebenfalls per Shuttle anstatt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen – eine gute Entscheidung.

Das Hotel liegt direkt gegenüber vom berühmten Madison Square Garden und hält so einige Zimmer vor – natürlich inklusive dem typischen Chlorgeruch.
Die Zimmer waren für drei Nächte in Ordnung, das King Size Bett hätte aber noch ein bisschen breiter sein können – aber egal.
Nach einer kurzen Pause im Hotel erkundeten wir erst einmal den Times Square. Später machten wir uns auf in Richtung New Jersey um das erste Spiel der Reise anzusehen. Die Devils empfingen die Washington Capitals – zu unserem Glück mit Ovechkin - im neuen Prudential Center. Das Stadion wurde erst im Oktober 2007 eröffnet.

Die Karten wurden von Deutschland aus bestellt und an einer extra Kasse abgeholt. Unsere Plätze waren im Oberrang auf der Seite in der Verlängerung der Torlinie. Die Sicht war sehr gut, das Spiel nicht unbedingt. Dennoch hatten wir Glück, den die Capitals verstärkten sich rund um das Ende der Transferperiode nochmals mit dem in Mannheim bestens bekannten Cristobal Huet sowie Sergej Fedorov. Beide spielten gegen die Devils ihr erstes Spiel für die Caps.

Huet stoppte alle 18 Schüsse auf sein Tor und glänzte gleich mit einem Shut-Out im Capitals-Trikot.
16.580 Zuschauer sahen letztendlich einen verdienten 4 zu 0 Sieg der Caps, nach einem zunächst torlosem ersten Drittel.  Die Tore erzielten Mike Green, Viktor Kozlov, Alexander Semin (PP) und Donald Brashear.

Am Samstag standen wir dann doch für eine Urlaubsreise relativ früh auf und erkundeten New York zu Fuß.
Anschließend fuhren wir vom Hotel per Shuttle etwas außerhalb von New York nach Uniondale auf der Insel Long Island zum Nassau Coliseum – dem Stadion der New York Islanders. Im Gegensatz zu den Devils hat das Stadion der Islanders schon ein paar Jahre auf dem Buckel (Baujahr 1972)  Da das Preisniveau etwas günstiger lag entschieden wir uns für Tickets im Unterrang. Zudem mussten wir noch zwei übrige Tickets loswerden. Aus mangelnder Erfahrung am Schwarzmarkt in Amerika, konnten wir nicht wirklich viel für die Tickets erzielen. Zudem laufen sehr viele Händler auf dem Gelände herum, die Tickets aufkaufen, um sie dann wieder für einen höheren Preis zu verkaufen. Dies konnten wir bei allen Stationen unserer Reise beobachten.

Die New York Islanders spielten gegen die Flyers aus Philadelphia. Auch dieses Spiel war nicht unbedingt ein Kracher für die 15.136 Zuschauer. Das Highlight war da eher noch die Nationalhymne – ich sag nur Gänsehautatmosphäre!

Im Tor lautete das Duell Martin Biron gegen Rob DiPietro und nach 10 Niederlagen in Folge konnte Biron seine Flyers mit nur einem Gegentor zum Sieg führen.
Zunächst konnte New York im zweiten Drittel in Überzahl noch die Führung der Flyers aus dem ersten Drittel egalisieren, doch auch die Flyers waren im zweiten Drittel in Überzahl erfolgreich. 10 Minuten vor Ende der Partie gelang ihnen sogar noch ein Shorthander. Kurz vor Schluss besiegelte ein Empty-Net-Goal den 4 zu 1 Endstand für Philadelphia.

Nach dem Spiel stürzten wir uns noch in das Nachtleben von New York, ehe das Bett wieder anfing laut zu rufen.

Sonntags ging es dann zum Ground Zero und über die berühmte Brooklyn Bridge. Danach fuhren wir per U-Bahn wieder zurück Richtung Hotel und somit zu unserem dritten Spiel. Im benachbarten Madison Square Garden empfingen die New York Rangers die Philadelphia Flyers. Die zweitteuersten Tickets der Reise im Oberrang waren jedoch Ihr Geld wert, da das Spiel erst im Penalty-Schiessen entschieden wurde.

Sechs Tore konnten die 18.200 Zuschauer bereits im ersten Drittel bejubeln. Kein guter Nachmittag für die Torhüter: Bei beiden Mannschaften wurden beide Goalies während des Spiels eingesetzt. Das erste Drittel endete 3 zu 3. Die zweimalige Führung der Flyers glichen die Rangers jeweils aus, ehe sie selbst in Führung gingen – doch da hatten die Flyers wiederum etwas dagegen…

Christian Backman erzielte im zweiten Drittel das einzige Tor für die Rangers. Diese Führung wurde dann durch die Flyers im Schlussabschnitt von Jeff Carter zu Nichte gemacht. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung. Im Penaltyschiessen konnten die ersten beiden Schützen der Rangers treffen – ihre Kollegen gegenüber verfehlten – damit ging die Partie mit 5 zu 4 an die Rangers.

Nach dem Spiel genossen wir den Sonnenuntergang in Verbindung mit einem herrlichen Ausblick über New York auf der Plattform des Empire State Buildings. Der Eintritt war zwar nicht ganz so billig (ca. 30 Dollar) und die Sicherheitsvorkehrungen waren fast besser als am Flughafen, aber der Ausblick war es wert!

Kurzes Fazit zu New York

Von Freitag bis Montagmorgen konnten wir uns einen ersten Eindruck der Weltmetropole verschaffen. Diese kurze Zeit reicht jedoch bei weitem nicht aus, um alles sehen zu können. Dennoch haben wir einige Meilen per Fuß zurückgelegt und die wichtigsten Touristenattraktionen besucht.
Für mich war es bestimmt nicht der letzte Besuch...
New York ist eine faszinierende Stadt!

Am Rande der Bande

Pizza Hut in Amerika ist nicht vergleichbar mit dem in Deutschland
Die Entdeckung des Wochenendes: Ein leckerer Saftladen
Auch im Central Park ist Groundhopping im Winter möglich
Ich liebe Dunkin Donuts
Auch in New York gibt es leckeres chinesisches Essen


Mit dem Mietwagen sollte es Richtung Buffalo am Montagmorgen weiter gehen. Um nicht unbedingt im Stadtverkehr von New York starten zu müssen, haben wir uns den Flughafen Newark in New Jersey ausgesucht, um die beiden Mietwagen in Empfang zu nehmen. Daher ließen wir uns auch hier wieder per Shuttle von Hotel zum Flughafen bringen.

Die Fahrt über 410 Meilen zog sich über den ganzen Montag so dahin. Auf dem Highway darf man ja nur 90 Meilen schnell fahren. Zudem kämpften bereits seit der Ankunft am Freitag zwei Mitglieder unserer Reisegruppe mit gesundheitlichen Problemen.
Wir suchten uns ein Hotel auf der kanadischen Seite der Niagara Fälle aus. Es handelte sich um ein Hotel der Kette „Days Inn“. Um diese Jahreszeit war die Stadt fast wie ausgestorben und der Übernachtungspreis dementsprechend billig…

Das Abendessen nahmen wir im Hooters ein, ein berühmter Burger-Laden mit leichtbekleideten Bedienungen. Auch hier muss man fast sagen, dass das Hooters in Deutschland mehr zu bieten hat.

Am Dienstag frohlockte der Tagesausflug nach Toronto. Wir parkten in der Nähe des Air Canada Centers (Heimspielstädte der Toronto Maple Leafs) und erkundeten die Stadt. Anschließend ging es per Fahrstuhl mit rasender Geschwindigkeit auf den höchsten Aussichtsturm der Welt. Der sogenannte CN Tower war bis 2009 mit 543 Meter Höhe der höchste Fernsehturm der Welt.  Eine der Attraktionen des Turms ist sicherlich eine im Boden eingelassene 6,35 Zentimeter dicke Glasplatte, von der man 342 Meter nach unten sehen kann – hier muss man Schwindelfrei sein!

Die Toronto Maple Leafs sind eines von sechs Teams der „Original Six“ (zusammen mit Boston, den Rangers, Chicago, Detroit und Montreal). Daher ist es immer äußerst schwer an Karten zukommen. Zudem sollte der Besuch etwas Besonderes darstellen.

Dennoch war der Besuch in der 1999 eröffnete Arena eher enttäuschend.

Am Abend spielten die Toronto Maple Leafs gegen die New Jersey Devils. Mit 113 Euro mussten wir in Toronto die teuersten Eintrittskarten der Reise bezahlen – und das im Oberrang einer eher alten Halle.

Irgendwie habe ich mir das Stadion und die Atmosphäre anders vorgestellt. Jedenfalls hatte es weder Charme noch Ambiente und das Spiel selbst war auch nicht der Bringer. Die Maple Leafs wurden von den Devils deutlich mit 1 zu 4 bezwungen.

19.507 Zuschauer sahen ein langweiliges Spiel. Die Teufel konnten durch Tore von Parise und Gionta in Führung gehen. Antropov gelang zwar noch im zweiten Drittel der Anschlusstreffer, doch zwei schnelle Tore in der 50. Und 51. Minute durch Clarkson und Parise stellten den Endstand her.

Die Heimfahrt gestaltete sich abenteuerlich, denn als wir aus der Halle kamen, war Toronto weiß gezuckert. Der komplette Highway war mit Schnee bedeckt und zudem wollte es auch nicht aufhören zu schneien. Vorsichtig kämpften wir uns Meter für Meter Richtung Hotel und waren froh dort heil anzukommen.

Der Mittwoch wurde zum Tag des Einkaufs gekürt. In der Nähe von Buffalo befand sich nämlich eines der vielen berühmten Outlets. Outlets sind Shopping Center mit einer Ansammlung verschiedener kleiner Marken-Geschäfte, die Ihr Sortiment zur unschlagbar günstigen Preisen verkaufen. Oftmals wird man auch über die Masse gelockt: Beispiel Kaufe 3 für 2 oder Zahle für das dritte Teil nur 10 Dollar…

Gerüchte zu Folgen mussten einige Reisende einen extra Koffer kaufen, um die erworbenen Klamotten unterzubringen!

Am Abend wollten wir unseren Jochen, den Mannemer Buh, in der HSBC Arena live beim Spiel seiner Buffalo Sabres gegen die Washington Capitals sehen. Als Sahnehäubchen kamen wir in einem Sportgeschäft im Outlet-Center mit jemand ins Gespräch, der uns sogar ein Date mit Jochen nach dem Spiel versprach…

Das Spiel und die Arena waren von der besseren Sorte. Manch Reisender empfand es im Nachhinein sogar als das beste Stadion unserer Reise.

Die HSBC Arena wurde 1996 eröffnet. Allen Reisenden gefiel die Struktur der Arena. Man kommt im Erdgeschoss in eine Art riesigen Vorraum der Halle. Dort hat man bereits die Möglichkeit den Fanshop zu besuchen. Nach der Eingangskontrolle geht es per Rolltreppe einen oder mehrere Stockwerke nach oben. Auch dort sind wieder bequeme Gänge rund um die Arena. Auch innen drin konnte sich die Halle sehen lassen. Wir hatten Tickets im Oberrang und dennoch eine fantastische Sicht auf das Spielfeld. Jochen Hecht konnte übrigens wegen einer Verletzung nicht am Spiel teilnehmen…

Superstar Alexander Ovechkin schoss zwei Tore und bereitete einen Treffer vor. Die Washington Capitals verbesserten sich nach dem Spiel auf den 10. Platz der Eastern Conference (Am Ende der Saison wurden sie sogar noch Dritter, ehe sie in der ersten Playoff-Runde gegen Philadelphia mit 3 zu 4 ausschieden). Die Caps gewannen mit 3 zu 1. Das Torhüterduell hieß am heutigen Abend Olaf Kölzig gegen Ryan Miller.

Der Donnerstag sollte genutzt werden, um den größten Teil des weiten Wegs nach Chicago zurückzulegen. Insgesamt mussten ca. 900 Kilometer absolviert werden. Wir wollten dann spontan irgendwo vor Chicago noch ein Nachtquartier aufschlagen. Zunächst machten wir uns jedoch zu den Niagara Fällen auf. Im Winter mit viel Nebel war da allerdings nicht allzu viel zu bestaunen. Wir schossen die üblichen Touri-Fotos und setzen unsere Reise zunächst auf kanadischem Boden Richtung Detroit fort.

Wir überquerten die Grenze zur USA und visierten South Bend an. Das Städtchen hat etwas mehr als 100.000 Einwohner und beherbergt die Universität von Notre Dame. Football-Kennern dürfte dieser Name ein Begriff sein!

Unser erstes Ziel war natürlich die Eishalle der Stadt!
In der „Ice Box“ fand gerade ein Spiel der Senior Hockey League statt. Hier geht es Schlag auf Schlag, kaum ist ein Spiel beendet, kommen die nächsten schon aufs Eis…
Wir machten uns nach dem ansehnlichen Spiel auf den Weg zur Quartiersuche.

Stadteinwärts hielten wir am Knights Inn South Bend an und buchten kurzerhand zwei 4er Zimmer für umgerechnet 86 Euro – während der Football Saison hätten wir mindestens das 4-fache zahlen müssen!
In der Nähe unserer Schlafstätte fanden wir dann auch ein sehr gutes Restaurant.

Freitags nahmen wir die letzten 94 Meilen bzw. 150 Kilometer nach Chicago in Angriff.
Unsere Unterkunft sollte dieses Mal das „Inn of Chicago“ sein – ziemlich zentral gelegen. Wir parkten im benachbarten Parkhaus und erkundeten die „Windy City“.
Am Abend dann mein persönliches Highlight – ein Besuch im United Center.

Im August 1994 wurde die Sportarena eröffnet. Sie beheimatet neben den Hawks auch die Chicago Bulls (NBA). Im Vorfeld  der mit 21.908 Zuschauern ausverkauften Partie wurden noch die beiden Legenden des Chicagoer Eishockey Bobby Hull und Stan Mikita auf dem Spielfeld geehrt.
Zu Gast im United Center waren die San Jose Sharks, die mit Evgeni Nabokov im Tor antraten. Auf der anderen Seite nahm Backup-Goalie Patrick Lalime seinen Platz im Tor ein.

Bereits nach 3:35 Minuten konnten die Blackhawks in Überzahl die Führung durch Brent Seabrook erzielen. Doch bereits 17 Sekunden später glich Jonathan Cheechoo aus. Die Sharks-Führung von Kyle McLaren konnte wiederum Kapitän Jonathan Toews in der 19. Minuten ausgleichen.

Im zweiten Drittel waren die Sharks die stärkere Mannschaft und konnten dies in eine Führung durch Patrick Marleau umsetzen.

Die Blackhawks drückten im letzten Drittel auf den Ausgleich – konnten diesen jedoch zu meiner Enttäuschung nicht erreichen. Egal, schnell noch ein Trikot gekauft und schon ging es wieder Richtung Hotel.

Der Samstag war unser Heimreisetag. Vom O`Hare International Airport sollte es mit American Airlines zurück nach New York gehen. Am Abend wollten wir dann mit Singapore Airlines nach Frankfurt fliegen – doch es kam ein wenig anders als gedacht.

Aufgrund von Schneefall und starkem Wind am Zielflughafen John F. Kennedy in New York konnten die Flieger aus dem ganzen Land nicht starten. Nach einem kurzen Moment der Hilflosigkeit wendeten wir uns an American Airlines. Uns ging es insbesondere um unseren Anschlussflug nach Frankfurt…doch wir mussten warten und den Tag über auf dem Flughafen in Chicago verbringen. Erst gegen 19 Uhr konnten Maschinen wieder Richtung New York starten. Wir wurden umgebucht und landeten schließlich auf dem LaGuardia Airport in New York. Allerdings ohne Gepäck, denn eine Bestimmung in Amerika lautet, dass aufgegebenes Gepäck nicht wieder zurückgegeben werden kann. So wurde unser Gepäck mit der nächsten Maschine Richtung New York geflogen, während wir in einem anderen Flieger saßen.

Unseren Flug nach Frankfurt hatten wir verpasst, uns wurde aber mitgeteilt, dass wir auf den nächsten Flieger 24 Stunden später umgebucht worden sind. So mussten wir ungewollt eine weitere Nacht in New York verbringen. Da wir kein Hotelzimmer gebucht hatten, telefonierten wir am Flughafen einige Hotels an und konnten so im Westway Motel, einem ziemlich heruntergekommenen Motel, eine Bleibe für eine Nacht finden.

Am Sonntag machten wir uns auf die Suche nach unserem Gepäck. Unser Abflughafen sollte der Kennedy Airport sein. So machten wir uns mit ziemlich dubiosen Taxis dorthin auf.
Doch dort teilte man uns mit, dass das Gepäck am LaGuardia Flughafen steht und nach Frankfurt geschickt wird. Wir stimmten uns kurz ab und beschlossen das Gepäck selber abzuholen – schließlich hatten wir noch den ganzen Tag Zeit…

Wir organisierten uns einen Shuttle und pendelten zwischen den zwei Flughäfen. Bis auf Changos Gepäck waren dann auch tatsächlich alle Koffer am LaGuardia Airport.

Jetzt mussten wir nur noch die Zeit bis zum Abflug herumschlagen…wir organisierten uns Plätze am Ende des Terminals – genau dort wo auch die israelischen Fluggesellschaften Ihre Check-In-Schalter hatten. Irgendwie hat den Passagieren unsere Anwesenheit gestört, so dass uns das Flughafenpersonal bat, einen anderen Platz zu suchen. Da kam Freude auf!

Das Pech klebte uns etwas an den Füßen. Wir waren zwar auf dem Flug nach Frankfurt gebucht, aber ausgerechnet an diesem Sonntag streikte die komplette EDV an unserem Terminal.

Mit weiterer Verspätung konnten wir am Abend dann endlich den Flieger betreten und nach ein paar Stunden dann auch sicher in Frankfurt landen.

Das Fazit möchte ich nicht selbst ziehen, sondern zitiere Aussagen in unserem Forum von den Mitreisenden:

Hallo Jungs!!

Nachdem mich der Alltag wieder hat, ich langsam realisiere, wo ich letzte Woche war, was ich alles gesehen habe - hier mein persönliches Fazit:

Danke!
Danke für eine klasse Truppe, auch wenn man mal unterschiedliche Interessen hatte, wurde immer eine Lösung gefunden - nicht selbstverständlich für eine 7-Mann-Gruppe.
Danke für die Rücksicht, Anteilnahme und Unterstützung als es mir beschissen ging.
Danke für die perfekte Orga und Route - mehr hätte man in 10 Tagen nicht erleben können. Selbst der missglückte Rückflug und die vermissten Taschen sind dank Eurem Engagement noch glimpflich abgefangen worden.
Danke für den Zöllner auf der letzten Einreise von Kanada nach USA, es gibt auch nette Beamte in den USA.
Danke für das richtig geile Spiel in Chicago, der Spektakel werde ich wohl nicht mehr vergessen, Gänsehaut pur, tolles Spiel, sogar akzeptable Stimmung.
Danke Tommy Hilfiger!
Danke!

Auch an von mir ein durchweg positives Fazit, auch wenn mein Schwager Kölner Lieder am Flughafen singen musste. Das nächste Mal gibt es einen kostenlosen Umbuchungsservice für frisch Verliebte die wieder heimwollen, die Tablette gegen Kreisläufer und Abkotzer, den Weltrekord im Dauerduschen, Fotografierverbot für Brüder verheirateter Frauen, sowie ne Kopfnuss gegen Schnarchnasen aus Schriesheim. Die alles entscheidende Frage ist aber immer noch ungeklärt: Wo gehts'n da noa?

Danke für die gute Hotelauswahl
Danke an alle Fahrer für geschätzte 2000km
Danke an den sehr günstigen Dollar
Danke an Frau Guliani (auch wenn es nicht geklappt hat)
Danke an die Islanders und Blackhawks für die netten Mädels auf dem Eis
Danke an die Dame mit fast durchsichtigen gelben Oberteil und den Silikon-Möpsen in Chicago

An alle Orgel-Spieler in Nordamerika: Irgendwann gibt’s hoffentlich mal jeden einzelnen Tastenanschlag zurück! (so dass es weh tut).

Zum Schluss HIER noch unsere Reiseunterlagen – fürs wiederholbare Erleben der Reise.
Und damit alle auf unsere Kosten kommen – die Übersicht der Kosten.