Old School Hockey |
Im
Rahmen unserer USA-Reise 2010 durfte ich nach Las Vegas jetzt in San
Francisco einen neuen Punkt machen. Nach dem sehr touristischen Tag in
der ehemaligen Hippie-Stadt schauten wir auch im Laufe des Nachmittags
am Yerba Buena Center in Downtown vorbei. Der Komplex ist für Messen
und Kunstausstellungen gebaut worden und beherbergt neben vielen grünen
Plätzen auch eine Eisbahn und ein Bowlingcenter. Wir
besichtigten kurz die Halle und erkundigten uns im Sport-Shop am
Eingang, ob heute Abend wirklich ein Spiel stattfinden sollte. Man sagte
uns, dass um 21.15 Uhr und auch danach noch zwei Spiele der SFAHL (San
Francisco Adult Hockey League) stattfinden sollten. Wir
zogen dann weiter durch die Straßen von San Francisco und ich machte
mich kurz vor 21 Uhr vom Motel in der Lombard-Street zur Halle auf.
Meine beiden Mädels zogen es vor nach dem anstrengenden Tag den Abend
im Zimmer ausklingen zu lassen. Ohne Navi machte ich mich auf und stand
nur ein paar Minuten später an der Halle vor der ich sogar einen
kostenlosen Parkplatz bekam. Parken in San Francisco ist vor allem tagsüber
durchaus sehr kostspielig. Dann ging es die Treppen hoch direkt in die
sehr neu erscheinende Eishalle. Genau
zu Spielbeginn traf ich ein und ganze vier weitere Zuschauer wollten
sich noch die örtliche Liga ansehen. Ich muss zugeben ich hatte so gar
keine Erwartungen an das Spiel, aber ich wurde schwer überrascht. Das
war „old school hockey“ vom feinsten. Ein unglaubliches Tempo von
beiden Teams, die jeweils mit 10 Feldspielern plus Torhüter antraten. Ich
erkundigte mich bei einem der Zuschauer nach den Namen der beiden Teams.
Er selber hatte den Arm in Gips und stellte sich als ein Spieler der
Mannschaft mit den grünen Trikots vor. Er erklärte mir, dass sie nur
die „North“ genannt werden, aber ursprünglich mal unter „North
Koreans“ begannen und ein rein nordkoreanisches Team waren. Das hatte
sich jetzt aber geändert, denn richtig koreanisch sah nur ein Bruchteil
der Mitspieler aus. Das Team in rot nannte sich „Roadrunners“ und
fiel mir durch zwei Spieler auf, bei der der eine ein tschechisches
Nationaltrikot trug und der andere eins von Dukla Trencin aus der
Slowakei. Immerhin ja schon mal Gegner der Adler in der Europaliga Ende
der 90iger Jahre. Die
„North“ führten recht schnell mit 2:0, aber die Roadrunners mit großem
Kampf und dem Ausgleich sowohl zum 2:2 als auch zum 4:4. Die Partie
wurde von zwei Schiedsrichtern geleitet, von denen eine weiblich war und
recht ordentlich mit dem Abwehrkoloss der roten Mannschaft flirtete. Am
Ende durfte Team Rot den Sieg feiern. Das Empty-Net-Goal zum 7:4
besiegelte die Niederlage der koreanischen Mannschaft. Die Roadrunners
mit tollen Kombinationen und einem sehr genialen Passspiel. Die
Spielzeit der Partie lag bei 3x15 Minuten, allerdings mit
Unterbrechungen bei Strafzeiten und Bullies. Die Pause war sehr
hopperfreundlich genau eine Minute lang. Die
Eishalle verfügte übrigens über zwei Minitribünen hinter den
Spielerbänken. Gegenüber gibt es noch mal zwei Sitzreihen, allerdings
nicht durchgehend. Die Strafbänke befinden sich übrigens neben der
Spielerbank. Somit hat man von gegenüber einen guten und uneingeschränkten
Blick aufs Spielfeld. Nach
dem Spiel ging es direkt ins Motel zurück, denn nach einem langen Tag
mit ein paar gelaufenen Kilometern sollte es am nächsten Tag genauso
weitergehen. Zudem wartete noch der „Fishermans Warf“ darauf mit
einem Vollstrecker-Aufkleber beklebt zu werden und auch Alcatraz wollte
noch besucht werden. Solltet
ihr irgendwann mal in den Staaten sein, dann geht in die kleinen
Eishallen. Die haben meistens das ganze Jahr Eis und wenn ihr Glück
habt, dann seht ihr noch richtig gutes Hockey so wie ich. |