Sekundentod eines Groundhoppers

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Nach langen Vorplanungen wollten sich am Valentins-Samstag wieder einmal einige verrückte Mannheimer auf den Weg ins Ausland machen. Dieses Mal war Luxemburg unser Ziel.

Von den ca. 8 Interessenten sollten es eigentlich 4 Reisende sein, jedoch zwang die Siegesfeier nach dem Düsseldorf-Spiel unseren Patrick derart in die Knie, dass er die Abfahrt gegen 14.30 Uhr am Eisstadion in Mannheim verpasste. Also machten sich Löffel und ich alleine auf den Weg in die Pfalz um Lusches abzuholen. Nach einer Irrfahrt durch den Pfälzer Wald gelangten wir endlich auf die Autobahn nach Luxemburg. Nach ca. 2 Stunden und 15 Minuten standen wir vor der Halle.

Sogleich platzierten wir das Banner, machten einige Fotos und beschlossen dann uns am Würstchenstand im Foyer zu stärken. Dort fragte uns der Wirt, ob wir aus Belgien oder Deutschland kommen würden. Da unser Französisch nicht das Beste war, teilte er uns in Englisch mit, dass das Spiel „gecancelt“ wurde – so lang, wie nach dieser Info, waren unsere Gesichter noch nie…

Als bekennende Groundhopper kam für uns eine direkte Rückfahrt natürlich nicht in Frage. Also glühten erst einmal die Telefondrähte mit dem Ergebnis, dass in Trier um 19.30 Uhr ein Spiel der Verbandsliga NRW (Regionalligapokal) gegen Dorsten angepfiffen wird – auf nach Trier!

Nach dem bereits 2 Minuten gespielt wurden, kamen wir in der Halle an. Auf der einen Geraden stehen die beiden Fangruppen nebeneinander. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Mannschaftsbänke, sowie rechts und links davon noch einige Behelfstribünen mit 4 Stufen aufgebaut. Offiziell waren ca. 70 Zuschauer anwesend.

Das Spiel selbst war temporeich, Trier konnte leider nur 2 Blöcke aufbieten, die jedoch den besseren Start ins Spiel hatten und zweimal in Führung gingen. Diese wurde jedes Mal ausgeglichen. Das 1. Drittel endete 2:2.

Nach dem Unterzahltor zum 3:2 durch Trier, gab es zunehmend mehr Agressionen auf dem Spielfeld. Zuerst wurde der Trierer Torhüter verletzt, dann gab es einen Stockstich von einem Trierer. Aus neutraler Sicht bin ich der Meinung, dass der Schiedsrichter gut gepfiffen hat, lediglich die Verletzung des Torhüters wurde nicht bestraft. Durch die vielen Strafzeiten verlor letztendlich Trier das Spiel mit 3:7 (3 Tore in Überzahl).

Das letzte Kapitel widme ich den Trierer Zuschauern.

Jede kleine Aktion, die Ihnen nicht gefallen hat, quittierten Sie mit lautem Klopfen gegen die Plexiglasscheibe. Nach den Strafzeiten im 2. Drittel beschimpften Sie den Schiri wann immer es ging. Auch eigentlich vernünftige „Mitfünfziger“ riefen „Wichser“ in Richtung Schiri. Nur gut, dass der Nachwuchs in Hörweite war. Hier hatten einige ihr Niveau vor der Halle abgegeben.