Deutschland gegen Lettland

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Nachdem wir nun einige Spiele der Nationalmannschaft bei diesem Turnier verfolgt hatten und feststellten, dass die Fans mal wieder eine sensationelle Leistung boten, beschlossen wir zum Spiel der deutschen Mannschaft gegen das lettische Team nach Basel zu fahren.

Es war ein wundervoller warmer Tag und wir brauchten keine 3 Stunden bis zum Grenzübergang in Weil am Rhein. Die Stadthalle St. Jakob war auch wunderbar ausgeschrieben und so waren wir recht zügig am Ort des Geschehens. Auch zahlreiche andere deutsche Schlachtenbummler waren vertreten und so hofften wir eine ähnliche Stimmung wie bei den Spielen zuvor erleben zu dürfen.

Bevor wir in die Halle gingen, kam gerade der Mannschaftsbus des DEB-Teams um die Ecke und wir stellten nach wenigen Minuten fest, dass trotz der Rivalität zwischen Köln und Mannheim und den vielen Anfeindungen gegen die Nummer 22 der Haie, Andreas Lupzig ein ungeheuer netter Kerl war. Mit dem Gel auf seinem Kopf hätte man zwar getrost die komplette Nationalmannschaft Italiens versorgen können, aber er redete kurz mit uns und war wirklich gut drauf.

Auch DSF-Kommentator und bekennender Lions-Fan Hindelang lief durch die Gegend und war auf Stimmenfang im deutschen Lager. Auf meine Frage, ob er denn nicht langsam zum Adler-Fan werden würde (immerhin war er bei beiden Meisterschaften 97 und 98 live im Auftrag des DSF dabei), schüttelte er nur energisch den Kopf und verneinte. Wir liefen mit einem breiten Grinsen weg und sangen „Vorne kurz und hinde lang, duuda duuda...“

Danach betraten wir die Halle und standen praktisch schon im Gästeblock. Genial, endlich durften wir dabei sein.

Leider wurde der Block der Deutschen irgendwie überhaupt nicht voll und irgendwie ahnten wir, dass hier heute nicht der Bär steppen würde. Auch als das Spiel begonnen hatte war nichts von der erhofften Stimmung zu spüren. Wie auch: der deutsche Block war fast leer und das DEB-Team spielte eines ihrer schlechtesten Spiele.

Im zweiten Drittel beschlossen wir auf die Sitzplätze zu gehen. So kletterten wir die Treppen hoch und platzierten uns recht weit unter dem Hallendach auf der geraden. Ca. 10 Reihen vor uns, saß Jochen Hecht, der an diesem Tag verletzungsbedingt ausfiel.

Deutsche Treffer gab es nicht zu bestaunen, denn das Spiel endete mit einer 0:5 Packung. Weder Spiel noch Stimmung waren wirklich so wie wir das die Tage vorher so oft schon zu sehen bekommen hatten.

Nachdem wir in aller Gemütsruhe noch was gegessen hatten, machten uns auf den Weg ins benachbarte Parkhaus. Unterwegs sprachen wir noch kurz mit Sven Felski, der uns fragte, ob wir denn in Mannheim wenigstens noch viel gefeiert hätten, nachdem wir die Eisbären ja bezwungen hatten. Wir konnten bejahen und redeten noch kurz über das Spiel heute und versicherten, dass wir an das Team glauben würden. „Na ja, wenigstens glaubt Ihr noch an uns“ war seine Antwort, bevor wir nun endgültig ins Auto stiegen und den Weg nach Hause auf uns nahmen.