Alston gegen Bozon

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Das neue Jahr hat schon 13 Tage erlebt und wir waren noch nicht in der Schweiz! Das kann nicht sein - deswegen haben wir diese Tatsache am 14. Januar 2005 mit dem Besuch des Spiels ZSC Lions gegen Servette Genf geändert. Warum gerade dieses Spiel? Dafür gibt es mehrere verschiedene Gründe aller Mitfahrer. Zunächst wäre es ein Duell zweier Ex-Adler (Jan Alston gegen Philippe Bozon) geworden (dazu später mehr), dann waren Jens und ich noch nicht in der Übergangshalle KEBO (neuer Ground!!!) und natürlich das Wiedersehen mit unseren Züricher Freunden Caro und Nico, darf man natürlich auch nicht verschweigen!  
Ach ja, und dann  war da ja noch der abtrünnige Thomas, der lieber den Knaller SC Rapperswil-Jona gegen Ambri-Piotta sehen wollte...

Fast pünktlich starteten wir gegen 13.15 Uhr in Schriesheim. An Board meiner französischen  Luxuslimousine befanden sich Nina, Jens, Matze, Thomas und meine Wenigkeit. Nach 2 Stunden und einer stattlichen Anzahl von getrunkenen Havana-Bechern erreichten wir die Grenze und wurde sogleich von weiteren Mannheimer Fans begrüsst. Gegen 16.15 Uhr erreichten wir dann den vereinbarten Treffpunkt (Raststätte Würenlos), wo Nico bereits auf uns wartete. Aber 15 Minuten Verspätung sind auf der Strecke keine Welt. Im Konvoi ging es dann nach Illnau zum Käsefondue-Essen, zu dem sich dann auch Caro gesellte. Thomas verabschiedete sich dann mit meinem Wagen Richtung Rapperswil, der Rest stürmte die KEBO.

Leider kenne ich das alte Hallenstadion nicht, aber die Übergangshalle ist nicht wirklich ein "Bringer". Insgesamt gibt es 3.820 Stehplätze und keine Sitzplätze. In den bisherigen Spielen erreichte Zürich einen Schnitt von 3.090 Zuschauer und am heutigen Samstag waren es 2.900. In das alte Hallenstadion gingen immerhin 13.000 Zuschauer! Die Eisfläche in der  Übergangshalle ist zudem nicht vom jedem Platz aus einsehbar, daher sind an mehreren Stellen Leinwände angebracht, die das Spiel übertragen.

Wir selbst stellten uns an die Plexiglasbande an der rechten Spielfeldseite hinter dem Tor, vor dem Züricher Fanblock. Insgesamt eine interessante Perspektive, um ein gutes Match einmal von dieser Stelle aus beobachten zu können.

Nach dem ersten Angriff der Genfer, erzielte Zürich im Gegenzug nach 17 Sekunden bereits das 1:0 durch Thierry Paterlini - was für ein Start. In der Folge entwickelte sich ein ansehnliches Eishockeyspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Allerdings benötigte Genf erst die Mithilfe des russischen Schiedsrichters (dieses Spiel war sein zweites in der Nationalliga A), um in der 28. Minute bei 5 zu 3 Überzahl auszugleichen. Das Tor erzielte der sog. "Postfinance Topscorer" Andreas Johansson, der von der blauen Linie abzog und aus seiner Sicht links oben den Puck einschlugen lies.

In der 33. Minute folgte sogar die Führung für Genf durch die Nummer 18 Michal Grosek, der Zürichs Schlussmann Ari Sulander schlecht aussehen lies, der Puck rutschte nämlich durch seine Schoner. Zürich erhöhte den Druck und konnte im zweiten Drittel noch ausgleichen. 19 Sekunden vor der Sirene überwand Tony Virta Reto Pavoni zum 2:2.

Das letzte Drittel gestalteten und dominierten klar die Züricher. In der 45. Minute gelang Thierry Paterlini bereits der zweite Treffer an diesem Abend und drei Minuten später erzielte Claudio Micheli das entscheidende 4:2. In Überzahl wurde dann der 5:2 Endstand durch Robert Petrovicky hergestellt. Überragender Akteur neben dem Torschützen Petrovicky war wieder einmal der Topscorer der Züricher Randy Robitaille. Sein Block mit Petrovicky und Micheli erzielte zwei der fünf Treffer und Robitaille selbst half auch bei Virta`s Tor mit und erhielt so an diesem Abend 2 Scorerpunkte.

Zu Stimmung lässt sich relativ wenig sagen, die mitgereisten Genfer konnte man nur optisch wahrnehmen und der Züricher Block hinter uns stimmte auch nur ab und zu Gesänge an; ist aber bei knapp 3.000 Zuschauern nicht verwunderlich.

Nach dem Spiel feierten wir noch etwas in einer Bar gegenüber dem Stadion und verliesen Zürich gegen 1 Uhr. Kurz vor der Autobahn fand dann noch ein wichtiges Gespräch zwischen Jens und seinem persönlichen Jörg statt. Kurz vor 3 Uhr belagerten wir dann noch den McDoof in Herbolzheim, ehe wir gegen halb fünf wieder in Schriesheim einkehrten.

Nebenbei sei noch bemerkt, dass es leider nicht zu dem erhofften Duell zwischen Alston und Bozon kam, da Bozon als "überzähliger" Ausländer an diesem Wochenende nicht eingesetzt wurde.

Fazit:
Auch wenn heuet die Stimmung nicht sonderlich gut war, lohnt sich der Besuch eines Eishockeyspiels in der Schweiz jedes Mal wieder. Dies war nicht unsere letzte Schweiz-Fahrt.